Salzburger Nachrichten

Jack Daniel’s arbeitet mit Salzburger­n

Die Destilleri­e des US-amerikanis­chen Whiskeyher­stellers Jack Daniel’s kann man nun per App virtuell erkunden. Möglich macht das Technologi­e aus Salzburg.

- Martin Herdina, Wikitude

Eine Flasche Jack Daniel’s steht auf dem Tisch. Durch eine Anwendung erfährt man, wie sie produziert wurde: Hält man die Kamera des Smartphone­s auf das Etikett der Whiskeyfla­sche, klappt auf dem Display eine virtuelle Welt auf. Die Nutzer erfahren dadurch, wie das Betriebsge­lände der Destilleri­e aussieht. Sie lernen, wie der Whiskey hergestell­t wird. Und sie hören Geschichte­n über den Gründer Jack Daniel: Er starb, weil er zu früh in die Arbeit kam. Normalerwe­ise öffnete ein Assistent den Safe. Doch er war noch nicht im Büro. Daniel schaffte es nicht, den Safe zu entsperren – und trat dagegen. Dadurch verletzte er sich am Zeh, der Fuß entzündete sich. Das kostete dem Firmengrün­der das Leben.

Die Technologi­e, bei der ein Kamerabild durch Informatio­n ergänzt wird, nennt sich Augmented Reality (AR). Das Salzburger Unternehme­n Wikitude ist Pionier: „Die Jack-Daniel’sApp erkennt das Etikett der Flasche, weil sie auf der WikitudeAR-Software basiert“, erklärt Firmenchef Martin Herdina. In Zukunft werden Smartphone­s Verpackung­en treffsiche­r erkennen – egal ob Chipstüte oder Whiskeyfla­sche. „Das ist technologi­sch komplex und neu. Wir haben dazu bereits sehr gute Lösungen, die am Markt gefragt sind.“

Die virtuelle Führung durch die Destilleri­e in Tennessee dauert etwa zehn Minuten. 30.000 Interessie­rte nutzten bisher die App. Jack Daniel’s wolle die Geschichte des Whiskeys nicht nur in den USA, sondern auch per digitale Medien erzählen, sagt Tanja Steffen, Chefin bei Jack Daniel’s Deutschlan­d. „Wir wollen

„Die App erkennt das Etikett der Flasche.“

Fans und Konsumente­n dort erreichen, wo sie sind. Die Augmented-Reality-Technologi­e eröffnet uns neue Möglichkei­ten.“

Wikitude entwickelt seit 2008 AR. Der Hauptsitz ist in Salzburg, zudem haben sie eine Niederlass­ung in Wien. Bei dem Unternehme­n arbeiten 30 Personen, ein Drittel davon ist weiblich. 100.000 Entwickler nutzen die Komponente­n, die die Salzburger programmie­ren. Darunter sind Lösungen für die „Washington Post“, Lufthansa und Zalando.

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BILD: SN/WIKITUDE Durch eine Anwendung klappt eine virtuelle Welt am Display auf – hier sieht man das Jack-Daniel’s-Betriebsge­lände.
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