Was in der Not nie vergessen werden darf
Der Pegelstand der Salzach im Oberpinzgauer Hauptort Mittersill erreichte gestern einen Höchststand von fünf Metern – genau wie 2005. Damals stand das Zentrum der Altstadt komplett unter Wasser. Gestern blieben die Schäden vergleichsweise minimal.
Dazwischen lagen massive Investitionen in den Hochwasserschutz der Kleinstadt. Insgesamt wurden rund 15 Millionen Euro investiert.
Das Beispiel steht symbolhaft dafür, wie massiv im vergangenen Jahrzehnt der Hochwasserschutz aufgerüstet worden ist. Millioneninvestitionen aus Steuergeld, die absolut richtig sind. Und in Zukunft wohl noch wichtiger werden.
Naturkatastrophen gab es immer. Doch die Häufigkeit und Härte, in der sie gegenwärtig zuschlagen, stimmt nachdenklich. Es brauchte gerade 30 Minuten, um den Rußbach zum reißenden Fluss zu machen. Es reichten wenige Stunden mit heftigem Regen, um millionenschwere Schäden anzurichten.
Natürlich wäre es falsch, ein einzelnes Ereignis mit dem Klimawandel gleichzusetzen. Doch die Frage, ob wir generell zu sorglos mit unseren Lebensgrundlagen umgehen, steht im Raum. Und muss offen diskutiert werden. Gerade Salzburg lebt (auch wirtschaftlich) von einer intakten Natur.
Bleibt angesichts der Betroffenheit hervorzuheben, wie hervorragend das Krisenmanagement im Land funktioniert. Dank zahlloser freiwilliger Helfer, die selbstverständlich zur Stelle sind, wenn andere in Not geraten.
Hermann Fröschl