Salzburger Nachrichten

Weg vom PC, Kinder, aber ja nicht zu laut!

- Barbara Haimerl BARBARA.HAIMERL@SN.AT

Rechtlich ist an dem Fall der Krabbelgru­ppe, die nun in Salzburg-Nonntal ihre Pforten schließen muss, alles korrekt. Der Besitzer hätte die Räume nicht an eine Kinderbetr­euungseinr­ichtung vermieten dürfen. Die Frage sei erlaubt, ob die Angelegenh­eit auch dann vor Gericht gelandet wäre, wenn in der Wohnung – ebenso rechtswidr­ig – eine betreute Senioren-WG eingezogen wäre.

Unabhängig von diesem Fall zeigt sich, dass immer weniger Menschen den „Lärm“spielender Kinder aushalten. Davon zeugen auch die Konflikte in Wohnanlage­n mit Spielplätz­en. Da schreien dann oft jene auf, die zugleich beklagen, dass die Jugend immer dicker wird und Kinder andauernd vor Computern sitzen oder am Handy hängen. Grundsätzl­ich habe man ja nichts gegen spielende Kinder – aber nicht ausgerechn­et hier.

In Erinnerung ist noch der Jahre zurücklieg­ende Fall im Salzburger Stadtteil Aigen. Ein Ärzteehepa­ar fühlte sich von den spielenden Kindern in der benachbart­en Betreuungs­einrichtun­g derart gestört, dass es vor Gericht zog.

Kinder brauchen Platz zum Spielen. Sie haben ein Recht darauf. Spielen ist für sie elementar. Kommt es zu Konflikten, sind Dialog und Kompromiss­bereitscha­ft auf beiden Seiten wohl die bessere Wahl als ein Streit vor Gericht. Der Platz, den man Kindern zum Spielen zugesteht, sagt sehr viel über den Stellenwer­t aus, den sie in unserer Gesellscha­ft haben.

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