In der Nacht brechen die Schmuggler auf
Servus TV dreht einen Film am Untersberg. Dabei geht es um mystische Erlebnisse – und um Schmuggler, die Kaffee über die Grenzen bringen.
In den vergangenen Tagen hörte man „Action“und „Cut“im Wald am Untersberg. Die Filmcrew von Christiane Mayr drehte Szenen für eine BergweltenSendung von Servus TV. Zuvor hat die 34-jährige Regisseurin Friedrich Mayr-Melnhof interviewt, dem weite Teile des Walds gehörten. Auf ihn ist sie während der Recherche gestoßen: „Das Wichtigste war, Menschen und Geschichten über die Leidenschaft für den Untersberg zu finden.“
Im Film erzählt Mayr-Melnhof drei Episoden aus seinem Leben, die dann von Komparsen nachgespielt werden. Die erste erklärt, wie der Baron seinem Sohn Max die Natur und die Jagd nähergebracht hat. „Beim Jagen muss man still sitzen – das ist für einen Buben langweilig“, sagt die Regisseurin. Deshalb habe Mayr-Melnhof Kekse mitgenommen, für den Fall, dass die Stimmung kippe.
Der Untersberg sei auch ein mystischer Ort, sagt Mayr. Für die Regisseurin war es schwierig, das in dem Film darzustellen. Doch zum Glück hatte Mayr-Melnhof ein übernatürliches Erlebnis. Mit seinem Fernglas hat er zwei Jäger auf dem Berg beobachtet. Durch das Vergrößerungsglas sah er einen dritten Mann im Wettermantel, der mit seinen Jägern Schritt hielt. Als er später seine Männer fragte, wer bei ihnen gewesen sei, schwörten diese, dass sie allein unterwegs gewesen seien.
Auch dem Leben der Schmuggler ist eine Episode gewidmet: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren nachts Menschen mit schwarzen Gesichtern und riesigen Rucksäcken zwischen Österreich und Deutschland unterwegs. Tanja Gratzer ist eine der Komparsen, die im Film als Schmuggler auftreten. „Damals hatte man als Frau kaum eine Chance. Ich bin mir sicher, dass manche von ihnen sich als Männer verkleideten und Kaffee über die Grenze brachten“, sagt die 36-jährige Salzburgerin. Das Schwierigste beim Dreh: Trotz der schwarzen Farbe Ausdruck in die Mimik zu bringen. „Ich versetzte mich in die Situation, dass ich gejagt, nicht entdeckt werden darf.“Der Film wird am 28. Oktober auf Servus TV ausgestrahlt.
„Das Wichtigste war, Menschen und Geschichten zu finden.“