Pioniere helfen in Rußbach – und beklagen fehlende Investitionen ins Bundesheer
Am Mittwoch bekamen die Salzburger Pioniere einen neuen Kommandanten. Nicht alle konnten dem militärischen Festakt in der Schwarzenbergkaserne beiwohnen. Denn 60 von ihnen befinden sich derzeit noch in Rußbach, wo ein großes Unwetter in der Nacht auf Montag eine Brücke zerstört hatte. „Deshalb richten die Pioniere dort eine Behelfsbrücke ein“, berichtet Major Klaus Rosenkranz.
Er kommandiert seit Mittwoch das rund 600 Mann starke Pionierbataillon 2 in der Schwarzenbergkaserne. Die Aufgabe werde Professionalität, Hirn, Herz und Humor erfordern, erklärte Rosenkranz in seiner Antrittsrede. Er war zuvor Stellvertreter des bisherigen Kommandanten Thomas Bauer. Oberstleutnant Bauer fand lobende Worte für seinen Nachfolger, betonte aber zugleich, dass die Pioniere derzeit mit Einschränkungen zu kämpfen hätten. „Wir sind nicht mehr in allen Bereichen einsatzbereit.“Daher seien Investitionen dringend notwendig. Auch Brigadekommandant Johann Gaiswinkler teilt diese Ansicht. „Das Heer ist nahezu entwaffnet und immobil“, sagte Gaiswinkler. Trotzdem dürfe man nicht aufgeben. „Denn die Tage werden kommen, an denen auch die Bundespolitik die Wichtigkeit des Militärs erkennen wird“, zeigte sich Gaiswinkler sicher. Anton Waldner, der Salzburger Militärkommandant, meinte, dass die Zeit zum Handeln längst gekommen sei. „Die letzte Bundesregierung hat eine Stärkung des Heers vereinbart, passiert ist seitdem aber nichts.“Die Hinweise auf die Mängel des Bundesheers durch den neuen Verteidigungsminister Thomas Starlinger seien wichtig gewesen, meint Waldner. „Denn so wurde ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass etwas passieren muss.“
Eine weitere Finanzierung des Bundesheers sei ohne Zweifel erforderlich, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Ob bei Hochwasser, Muren oder Lawinen – die Salzburger Pioniere seien fast immer im Einsatz. Daher müsse auch in Zukunft deren Einsatzbereitschaft gewährleistet werden. „Es braucht die richtige Ausrüstung und Ausbildung“, sagte Haslauer.