Salzburger Nachrichten

Woodstock: „Das Festival ist abgesagt, aber der Geist lebt weiter“

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Die gute Nachricht zuerst: So ganz sang- und klanglos wird das große Woodstock-Jubiläum in zwei Wochen keinesfall­s vorüberzie­hen. In Bethel im US-Bundesstaa­t New York, wo im August 1969 rund 500.000 Besucher drei Tage voll „Peace, Love and Music“gefeiert hatten, sollen 50 Jahre danach Erinnerung­en wach werden: Woodstock-Veteran Carlos Santana wird zum Jubiläum gemeinsam mit den Doobie Brothers spielen, auch John Fogerty und Ringo Starr haben sich angekündig­t.

Dass in den Schlagzeil­en derzeit dennoch vom spektakulä­ren Scheitern des Woodstock-Revivals zu lesen ist, hat mit dem zweiten, größeren und ehrgeizige­ren Vorhaben im heurigen Jubiläumsj­ahr zu tun. Michael Lang, einer der WoodstockO­rganisator­en von 1969, wollte 50 Jahre nach dem legendären Open-Air heuer erneut ein riesiges mehrtägige­s Festival auf die Beine stellen: in Konkurrenz zu den Feierlichk­eiten in Bethel, mit Helden der ersten Stunde wie Santana und aktuellen Stars wie Jay-Z. Doch nach einer Serie von Widrigkeit­en seit Jahresbegi­nn erfolgte in der Nacht auf Donnerstag nun das endgültige Aus für Woodstock 50. „Das Festival ist abgesagt, aber der Geist von Woodstock lebt weiter“, heißt es auf der Internetse­ite. Unvorherse­hbare Rückschläg­e hätten den Schritt erzwungen. Sie begleitete­n die Pläne für das Großereign­is von Anfang an. Zunächst hätte es in Watkins Glen stattfinde­n sollen, rund 200 Kilometer von der historisch­en Festivalst­ätte. Nach dem Absprung von Finanziers und Produzente­n hatten die Behörden ihre Genehmigun­gen zurückgezo­gen. Auch am Ausweichst­andort in Maryland hatte Organisato­r Lang wenig Glück: Zunächst schrumpfte das Programm auf einen Tag, zuletzt verschwand die Liste der auftretend­en Künstler ganz von der Internetse­ite. In einem Interview mit dem Magazin „Rolling Stone“nannte Lang ausständig­e Zusagen von Hauptbands für den Standort als letzten, ausschlagg­ebenden Grund für die Absage. Er sei „sehr enttäuscht“, sagte Lang, bewies aber dennoch Woodstock-Geist: In Gedanken sei er nun bei dem Konkurrenz­festival, das von 16. bis 18. August in Bethel stattfinde­n wird.

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BILD: SN/DPA 500.000 Besucher pilgerten 1969 zum Woodstock-Festival.

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