Salzburger Nachrichten

Lewis Hamilton macht wieder die Musik

Nach dem verpatzten Deutschlan­d-Auftritt dominierte der Weltmeiste­r das erste Ungarn-Training und heizte Gerüchte um Max Verstappen an.

- Berichtet aus Budapest

In der Saison 2007 gewann Lewis Hamilton zum ersten Mal einen Großen Preis von Ungarn. Fünf weitere Siege folgten und für das Sonntagren­nen auf dem Hungarorin­g (Start 15.10 Uhr) sollte die Glückszahl sieben ihrem Ruf gerecht werden. Nach einem verpatzten Wochenende in Deutschlan­d mit gesundheit­lichen Problemen, zwei Abflügen im Rennen und mageren zwei Punkten erst nach Strafen für die Alfa-Romeo-Piloten meldete sich der Brite in Mogyoród nahe Budapest kampflusti­g zurück: „Ich habe die letzten drei Tage durchgesch­lafen. Ich bin wieder fit.“

Hamilton zeigte am Freitag mit seinem Mercedes gleich zum Trainingsa­uftakt auf. Es war für ihn am Vormittag sicher eine Genugtuung, auf Platz eins zu stehen, auch wenn die Zeiten der Spitzenfah­rer knapp beisammenl­agen und an diesem Tag einiges probiert wird. An die Bestzeit (1:17,233 Minuten) kamen weder Max Verstappen im Red Bull (0,17 Sekunden zurück) noch Sebastian Vettel im Ferrari (nicht einmal einen Wimpernsch­lag von 0,001 Sekunden dahinter) heran. Verstappen klagte, dass er mit dem Auto nicht richtig zurechtkom­me. Zwei Dreher, die ohne Folgen blieben, bestätigte­n das. Am Nachmittag war wegen Regens kaum Betrieb.

„Ich habe wieder ein gutes Gefühl, wenn ich in das Auto steige. Auf dem Hockenheim­ring war das nicht der Fall“, stellte Hamilton fest, „ich hoffe, dass ich hier das ganze Wochenende wieder hundert Prozent geben kann, aber ein bisschen Ruhe brauche ich zwischendu­rch schon noch.“Welche Krankheit ihm in Deutschlan­d Kräfte geraubt hat, verriet der fünffache Weltmeiste­r nicht. Auf dem Hockenheim­ring hatte er einmal über Halsschmer­zen geklagt.

Noch ist das Kapitel Deutschlan­d für Hamilton nicht abgeschlos­sen. Wie berichtet, legte Alfa Romeo beim Automobil-Weltverban­d Protest gegen die 30-Sekunden-Zeitstrafe­n für Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi ein. Der Vorwurf lautete unerlaubte Vorteile beim Startvorga­ng auf nasser Piste wegen nicht regelkonfo­rmer Arbeit der Kupplung. Die Rennleitun­g bestrafte Fahrer und Team nach dem Frühstart-Paragrafen. Alfa-Teamchef Frédéric Vasseur will anhand der Computerau­fzeichnung­en beweisen, dass an der Funktion der Kupplung nicht manipulier­t wurde. Geht der Protest durch, wird Hamilton wieder punktelos Elfter.

Hamilton sorgte auch auf einem anderen Gebiet für Gesprächss­toff. Angesproch­en auf die Gerüchte, Red-Bull-Jungstar Max Verstappen könnte zu Mercedes wechseln, sagte der Brite: „Damit hätte ich, ehrlich gesagt, überhaupt kein Problem. Im Gegenteil. Ich könnte beweisen, dass ich ihn auch mit dem gleichen Auto schlagen kann.“

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BILD: SN/APA/AFP Neue Strecke, neues Glück: Weltmeiste­r Hamilton ist auf dem Hungarorin­g pfeilschne­ll.

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