Salzburger Nachrichten

Dortmund gegen Bayern: Erstes Kräftemess­en im Supercup

Die beiden deutschen Topclubs kämpfen heute, Samstag, um die erste Trophäe in der Saison 2019/20.

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Beim ersten Gipfeltref­fen der Saison zwischen den beiden deutschen Topclubs Dortmund und Bayern am Samstag (20.30 Uhr) geht es zwei Wochen vor dem Bundesliga-Auftakt gleich um einen Titel, vor allem aber um ein Ausrufezei­chen in Richtung Konkurrenz und für ganz FußballDeu­tschland. Auf dem Spiel steht der eigentlich zweitrangi­ge Supercup, der aber aufgrund der Konstellat­ion an Bedeutung gewinnt.

„Das Interesse ist größer denn je. Alle sprechen mich drauf an“, stellte Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke vor dem Heimspiel fest und versprach: „Beide werden versuchen, ein erstes Statement zu setzen.“Sechs Jahre war der FC Bayern mehr oder weniger konkurrenz­los zum Meistertit­el marschiert. Nachdem der BVB das Titelrenne­n in der Vorsaison bis zur letzten Runde offen hielt und die Meistersch­aft nun klar als Ziel ausgegeben hat, ist das Duell der beiden wieder ein echter Schlager auf gefühlter Augenhöhe.

„Wir wollen unseren Fans zeigen, dass wir von Beginn an da sind und dass wir Großes vorhaben“, sagte BVB-Kapitän Marco Reus. Der ÖFBInterna­tionale und Bayern-Linksverte­idiger David Alaba meinte: „Wir fahren hin, um zu gewinnen. Das kann schon ein Zeichen sein.“

Ein Sieg des BVB könnte die Euphorie nach der guten Vorsaison, den Transfers von Julian Brandt, Mats Hummels, Thorgan Hazard und Nico Schulz sowie der guten Vorbereitu­ng weiter schüren und die Münchner verunsiche­rn. Umgekehrt könnte ein Sieg der Bayern die endlosen Wechseldis­kussionen um Leroy Sané sowie den öffentlich­en Rüffel der Bosse an Trainer Niko Kovač wegen dessen Aussagen zum Thema zumindest überlagern und die Kräfteverh­ältnisse erst einmal geraderück­en. Es geht also um mehr als das Image angesichts der Liveübertr­agung in mehr als 200 FIFA-Mitgliedsl­ändern.

Das alles gibt dem Spiel, dessen Wert für viele wegen des Termins vor dem Saisonstar­t zweifelhaf­t ist, eine gehörige Brisanz, wie Watzke betonte: „Durch den engen Zieleinlau­f der beiden Teams in der vergangene­n Saison hat das Spiel natürlich für viele deutsche Fußballfan­s wieder eine andere Wertigkeit.“In der Vergangenh­eit sei das Stadion nach ein, zwei Wochen ausverkauf­t gewesen. „Diesmal waren es ein paar Stunden. Und bei allem, was ich aus München höre, wird es auch dort ernst genommen.“

Bayern-Trainer Kovač bestätigte das bedingt. „Ich persönlich denke, es ist ein wichtiger Pokal“, sagte der Kroate: „Die Stimmung wird aber nicht zu positiv oder zu negativ ausfallen.“ Was ihn stört: „Wenn wir gewinnen, redet keiner drüber. Verlieren wir, ist es ein Thema.“

Brisanz wird es schon vor dem Anpfiff geben. Denn der frühere Weltmeiste­r Hummels wird erstmals seit seiner Rückkehr wieder vor 80.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion für den BVB auflaufen. Dann wird sich zeigen, ob die BVB-Fans dem Innenverte­idiger den Wechsel im Jahr 2016 nach München verziehen haben.

Einen Tag nach dem deutschen Schlagersp­iel duellieren sich in England zwei Topteams. Meister Manchester City kämpft im Londoner Wembley-Stadion gegen Champions-League-Sieger Liverpool um den englischen Supercup. Liverpools Startraine­r Jürgen Klopp will der Partie nicht allzu große Bedeutung beimessen: „Uns am Ergebnis des Community Shield zu beurteilen wäre komplett verrückt.“Stars wie Sadio Mané oder Mohamed Salah stiegen aufgrund des AfrikaCups erst spät ins Training ein.

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BILD: SN/APA Dortmund-Kapitän Marco Reus (rechts) im Duell mit Bayern-Goalgetter Robert Lewandowsk­i.

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