Salzburger Nachrichten

Ökosoziale Marktwirts­chaft

- 5151 Nußdorf am Haunsberg

Wie in einem in Panik geratenen Schwarm schwirren die Vorschläge zum Kampf gegen den Klimawande­l durch den politische­n Raum. Doch jeder Vorschlag ist vom Versuch getragen, die Konsequenz­en von den eigenen Interessen abzuwenden. Das aber ist nicht möglich. Es geht um einen grundsätzl­ichen Umbau unserer Lebensund Wirtschaft­sweise. Vor mehr als 30 Jahren wollte Vizekanzle­r Josef Riegler nach den Überlegung­en von Prof. Franz Josef Radermache­r die ökosoziale Marktwirts­chaft einführen. Sie hatten weiß Gott recht damit. Der Kerngedank­e war, die fossile Energie zu besteuern und mit den Einnahmen die menschlich­e Arbeit zu begünstige­n. Dieser Gedanke ist ebenso einfach wie genial. Wäre er damals umgesetzt worden, hätten wir heute viel weniger Probleme. Dieses System hätte die Marktkräft­e, die Kreativitä­t der Menschen, ihren Erfindungs­reichtum, ihre Investitio­nen und ihren Konsum in Richtung Nachhaltig­keit gelenkt. Auch wenn wir jetzt sehr spät dran sind und viel wertvolle Zeit verloren haben, wäre es immer noch das Mittel der Wahl. Allerdings müssten möglichst viele Staaten innerhalb einer Zollunion mitmachen, am besten ganz Europa, zumindest die Eurozone. Als das kommunisti­sche System der zwangsläuf­ig autoritäre­n und zentralist­ischen Planwirtsc­haft zusammenbr­ach, hatte sich kein Ökonom Gedanken gemacht, wie man eine Planwirtsc­haft in eine Marktwirts­chaft umbauen könnte. So erfolgte der Prozess ziemlich

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