Der unerhörte „Hausmeister“der Regierung
Problemwölfe? Abschießen! Gegen Naturkatastrophen? Schutzwälle hochziehen! Für günstigeren Wohnbau? Auf Barrierefreiheit pfeifen! Gut möglich, dass ÖVP-Landesrat Josef Schwaiger demnächst auch noch den Ausbau des Europark durchzieht.
In der Regierung kracht es wie lange nicht. Schwaiger gegen die Grünen, so lautet die neue Konfliktlinie. Sein Glück ist, dass die Grünen Schlagkraft verloren haben. Schwaigers Pech ist, dass sein Kurs auch in der ÖVP nicht allen gefällt. Liberale, städtisch-bürgerliche Wähler könnten seine Tabubrüche abschrecken. Und das kann die ÖVP nicht gebrauchen.
Schwaiger sieht sich als grader Michl, als Hausmeister der Regierung. Einer, der Schäden repariert, der aufräumt und anpackt, wo andere nur schön und viel reden.
Manche seiner Forderungen sind sprichwörtlich unerhört. Der Wolf ist per EU-Gesetz geschützt. Und die Barrierefreiheit über viele Jahre mühsam erkämpft. Doch Schwaigers Forderungen treffen den Nerv vieler. Nicht nur, aber speziell im ländlichen Raum. Das Leben im den Alpentälern kollidiert natürlich mit dem Vormarsch des Wolfs. Und viele Menschen brauchen tatsächlich keine barrierefreie Wohnung. Warum das Postulat also nicht lockern, um günstiger bauen zu können?
Viele haben Josef Schwaiger nach seinem krankheitsbedingten Ausfall politisch schon abgeschrieben. Doch sie haben sich getäuscht. Der Mann brennt vor Tatendrang und will es jetzt wissen. Koalitionsfriede? Zweitrangig!