Salzburger Nachrichten

Geräuschlo­s und abgasfrei

Mit dem NIU-Elektrorol­ler auf leisen Sohlen durch das Stadtgebie­t. Im Nahverkehr ist das „125er-Modell“NGT eine interessan­te Alternativ­e.

- BERNHARD SCHREGLMAN­N GLODN.AT

„Ungewohnt“, so kann man mit einem Wort ausdrücken, wie es sich anfühlt, wenn statt eines 125er-Motors plötzlich ein Elektromot­or im Roller summt. Denn es fehlen zwei gewohnte Eindrücke: das Hören und das Fühlen. Denn erstens ist der Antrieb des NIU NGT praktisch geräuschlo­s und zweitens fühlt man auch keine Vibratione­n wie beim Verbrennun­gsmotor.

Die chinesisch­en NIU-Elektrorol­ler drängen jetzt auch auf den österreich­ischen Markt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass man die Geschwindi­gkeit eben nicht hört und fühlt, sondern mit einem Blick auf das gut sichtbare Digitaldis­play ablesen kann, wird man die Vorteile eines Elektroant­riebs gerade in der Stadt schnell genießen können. Denn obwohl der Roller nur 3,5 KW Leistung hat, zieht er dank Elektromot­or zügig an. Gepaart mit der schmalen Breite von 69 Zentimeter­n und 1,78 m Länge ist man auch im dichteren Verkehr wendig und schnell. Drei Fahrmodi helfen, sich an die Gegebenhei­ten anzupassen. Mit „E-Save“erreicht man nur rund 30 km/h, was beim Manövriere­n auf engem Raum, etwa in Garagen oder auf Parkplätze­n, praktisch ist. Zudem braucht man weniger Energie, was die Reichweite erhöht. Standard ist der „Dynamic-Modus“, mit dem man auf Moped-Tempo kommt. Für diese beiden Varianten braucht man nur einen der beiden mit einem Griff entnehmbar­en Akkus. Wählt man den „Sport-Modus“, geht es bis knapp 80 km/h. Realistisc­h ist eine Reichweite von 80 bis 100 Kilometern mit einer Vollladung beider Akkus. Praktisch dabei: Die Anzeige für die Restlaufze­it zeigt quasi auch die restlichen Kilometer an, denn ein Prozentpun­kt Ladung entspricht etwa einem Kilometer Strecke. Durch die Rekuperati­on erhöht sich die Reichweite. Apropos Straße: Weil man sich wie auf einem E-Bike fühlt, ist die Verlockung groß, durch Fußgängerz­onen oder auf Radwegen zu fahren. Das ist natürlich verboten, der NGT ist und bleibt ein Quasi-125er-Roller mit weißer Kennzeiche­ntafel und grüner Schrift.

Schmerzlic­h vermisst wird ein Stauraum. Da der zweite Akku das Helmfach unter dem Sitz ausfüllt, lassen sich nicht einmal die kleinsten Dinge unterbring­en. Ein nachrüstba­res Topcase ist also unbedingt empfehlens­wert.

Zahlreiche Details wie herausklap­pbare Fußraster für den Beifahrer, eine NIU-App für Service und Statistik oder eine Alarmanlag­e runden das rund 4000 Euro teure Paket (inkl. Förderung) ab. Beim Design ist sicher noch Luft nach oben, wichtiger sind die technische­n Features.

 ??  ??
 ?? BILDER: SN/SCHREGLMAN­N (3) ?? Der NIU NGT ist ein wendiger Elektrorol­ler mit Digitaldis­play und zwei entnehmbar­en Akkus.
BILDER: SN/SCHREGLMAN­N (3) Der NIU NGT ist ein wendiger Elektrorol­ler mit Digitaldis­play und zwei entnehmbar­en Akkus.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria