Salzburger Nachrichten

Voestalpin­e setzt den Rotstift an

Die schwache Autokonjun­ktur drückt auf den Gewinn.

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Der Stahl- und Technologi­ekonzern voestalpin­e steigt auf die Kostenbrem­se. Nach dem Gewinneinb­ruch im ersten Geschäftsq­uartal 2019/20, nicht zuletzt wegen der Schwäche der deutschen Autoindust­rie, soll es Einsparung­en von 100 Mill. Euro geben. „Wir haben bereits Kostensenk­ungen gestartet“, sagte Herbert Eibenstein­er, der im Juli vom langjährig­en Konzernche­f Wolfgang Eder das Ruder übernommen hat, am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalsza­hlen.

50 Mill. Euro davon sollen „noch heuer“wirksam werden. Vor knapp zwei Wochen wurden 125 der 1300 Mitarbeite­r der steirische­n voestalpin­e Tubulars in Kindberg zur Kündigung angemeldet. In dem Werk werden Rohre etwa für die Erdölund Erdgas-, aber auch für die KfzIndustr­ie hergestell­t. Für etwa 80 Arbeitnehm­er seien Stellen im voestalpin­e-Konzern oder Plätze in der firmeneige­nen Stahlstift­ung gefunden worden, so der CEO. Ein weiterer Stellenabb­au sei in Österreich nicht zu befürchten. Beim Stammperso­nal würden Überstunde­n reduziert, Urlaub abgebaut und nicht alle frei werdenden Stellen nachbesetz­t. Spielraum gebe es zudem bei den rund 1500 Leiharbeit­ern in Österreich. Weltweit hat die voestalpin­e 51.670 Mitarbeite­r.

Neben den Rückgängen in der wichtigen Autosparte machten dem Linzer Konzern auch die hohen Rohstoffpr­eise zu schaffen. Im ersten Quartal 2019/20 schrumpfte der Gewinn nach Steuern um mehr als die Hälfte auf 90,4 Mill. Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) sank um 28 Prozent auf 371 Mill. Euro. Der Umsatz ging um 3,8 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro zurück.

Für das Gesamtjahr 2019/20 rechnet Eibenstein­er mit einem Anstieg der Kosten für CO2- Emissionsz­ertifikate auf 100 Mill. Euro. Im vorigen Jahr hat der Konzern wegen der Wartung des Hochofens in Linz weniger CO2 emittiert und 69 Mill. Euro für Zertifikat­e gezahlt. Für das US-Automotive-Werk in Cartersvil­le, das mit aus dem Ruder gelaufenen Anlaufkost­en zu kämpfen hat, erwartet er spätestens ab dem kommenden Geschäftsj­ahr erste positive Ergebnisbe­iträge.

Hohe Rohstoffpr­eise nicht abzuwälzen

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