Jesus hat seine Apostel zu Priestern bestimmt
Am 29. 7. 2019 erschien in den SN ein Leserbrief mit dem Titel „Brauchen wir Priester?“Verfasst wurde er von Matthias Fuchs, 5082 Grödig. Als ich von unserem Familienurlaub zurückkam, wurde ich von mehreren Personen aus meinem Umfeld gefragt, ob ich diesen Leserbrief geschrieben hätte. Nein: Ich, Matthias Fuchs, wohnhaft in Grödig, bin nicht der Autor dieses Briefes. In Grödig gibt es eine weitere Person, die ebenfalls diesen Namen trägt. Wie es der „Zufall“will, bin ich katholischer Religionslehrer. Der Inhalt des Briefs, die darin geäußerten Gedanken und Ansichten sind nicht die Meinen – ich teile sie keineswegs. Dieser Brief könnte aber meine berufliche Situation gefährden. Ich habe bereits meinen Arbeitgeber informiert, mir drohen damit keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Natürlich respektiere ich die Meinungsfreiheit.
Anbei nun meine Gedanken zu diesem Thema: Jesus hat sehr wohl seine Apostel zu Priestern bestimmt und erwählt. Schließlich sagt er beim letzten Abendmahl: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“Dies ist ein liebevoller Befehl und Auftrag des Herrn an die Apostel, die Eucharistie im Gedächtnis an Jesus zu feiern. Außerdem belegt 1. Kor 11,23–25, dass die Apostel diesem Auftrag Folge geleistet haben. Außerbiblische Zeugnisse der ersten Jahrhunderte gibt es mehrere, unter anderem der hl. Justin. Denn die Apostel haben in den von ihnen stammenden Denkwürdigkeiten, welche Evangelien heißen, überliefert, es sei ihnen folgende Anweisung gegeben worden: Jesus habe Brot genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Das tut zu meinem Gedächtnis, das ist mein Leib.“Und ebenso habe er den Becher genommen, Dank gesagt und gesprochen: „Dieses ist mein Blut“, und er habe nur ihnen davon mitgeteilt. Ich kann aus eigener Erfahrung bezeugen, dass die Priester, denen ich in meinem Leben begegnet bin, sehr wohl „von Jesus begeistert“sind. Aus welchem Grund sollten sie sich sonst für diesen Weg entschieden haben, wenn nicht aus Liebe zu Jesus? Sie haben erfahren, dass Jesus sie über alles liebt, und sie haben seinen Ruf gehört. Es gehört viel Mut und Demut dazu, diesem Ruf mit ganzer Liebe zu folgen. Ich kenne diese Herausforderung der Jesus-Nachfolge aus eigener Erfahrung: 13 Jahre lang lebte ich selbst in einem Kloster, bis ich mich für den Weg der Familie entschieden habe. Ich bereue keinen einzigen Moment im Kloster – im Gegenteil: Es war eine sehr schöne und lehrreiche Zeit. Von diesen Erfahrungen, dem Studium der Philosophie und Theologie zehre ich immer noch. In der Kirche gibt es – außerhalb des Weihesakraments – viele Möglichkeiten, sich als Laie zu engagieren, auch in leitender Position: als Universitätsprofessor, in den verschiedenen Ämtern der Kirche (Finanzen, Personal, Pastoral etc.), in Krankenhäusern und Altersheimen u. v. m. Matthias Fuchs 5082 Grödig