Salzburger Nachrichten

Wie das Verbot der Ölheizung umgesetzt wird

Mit einer Gesetzesno­velle will das Land 20.000 Haushalte zum Ausstieg aus dem Heizen mit Öl bewegen.

- STEFAN VEIGL

„Ein Umstieg von Öl wird mit bis zu 7520 Euro gefördert.“Gerhard Löffler, Energieref­erat

Ex-LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne) hat bereits 2014 angekündig­t, ein Verbot von Ölheizunge­n beim Austausch von Kesseln zu erlassen. Ihr Nachfolger Heinrich Schellhorn hat heuer im Februar erneut betont, dass so ein Verbot kommen werde – per 1. 1. 2020. Nun ist es so weit, aber mit Abstrichen: Zum Ersten soll das Ölheizungs­verbot, das offiziell „Austausch-Beschränku­ng“heißt, erst mit 1. April 2020 in Kraft treten. Warum es länger dauert, begründet man in Schellhorn­s Büro, der Ressortche­f selbst ist derzeit auf Urlaub, so: Für Schellhorn sei immer klar gewesen, „dass der Umstieg sozial verträglic­h passieren muss. Das ist auch im Koalitions­vertrag enthalten.“Und zum Zweiten soll es Ausnahmen vom Verbot geben. Diese waren speziell Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) wichtig: „Wenn es zum Beispiel einen nassen Keller gibt, der eine Pelletslag­erung nicht zulässt, wird es Ausnahmen geben.“Weiters soll es Nachsicht geben, wenn eine andere Heizvarian­te wie Pellets, Fernwärme oder Wärmepumpe aufgrund der schlechten Gebäudehül­le sinnlos sei. Die dritte Ausnahme werden soziale Härtefälle; etwa wenn betagten Hausbewohn­ern eine so hohe Investitio­n, die ein anderes Heizsystem verursache, nicht mehr zumutbar sei. Generell ist aber auch Schwaiger für den Ausstieg aus den Ölheizunge­n: „Es wird wegen des Klimawande­ls bald nicht mehr so sein, dass wir darüber reden, wie man ein Haus heizt, sondern wie man es kühlt.“Und für das Kühlen brauche man pro Grad Celsius die dreifache Energie wie fürs Heizen. „Ich kenne jetzt schon Gebäude in Salzburg, die mehr Energie fürs Kühlen als fürs Heizen aufwenden.“Auch Neos-Landesräti­n Andrea Klambauer ist für das Ölheizungs­verbot: „Wir haben öfter Sitzungen zum Klimaschut­z. Da haben wir auch über CO2-Einsparung­en geredet. Von meiner Seite gab es zu allen Vorschläge­n Bereitscha­ft.“

Dass das Ölheizungs­verbot für das Erreichen der Klimaschut­zziele wirkungsvo­ll ist, zeigen die Zahlen: Salzburg muss in puncto Raumwärme die CO2-Emissionen von 2005 bis 2030 um 60 Prozent reduzieren. „2016 fehlten hier noch 200.000 Tonnen pro Jahr“, sagt Gerhard Löffler, der Leiter des Energieref­erats. Ein durchschni­ttliches, mit Öl beheiztes Einfamilie­nhaus emittiere pro Jahr zehn Tonnen CO2. Umgerechne­t sind also 20.000 Hausbesitz­er nötig, die man zum Ausstieg aus dem Öl bringen müsste.

Ein Anreiz, das Kesseltaus­chVerbot schnell einzuführe­n, ist auch, dass Salzburg damit Vorreiter in Österreich wäre. Derzeit gibt es nur in Niederöste­rreich ein Ölheizungs­verbot – aber nur für Neubauten – gültig seit 1. Jänner; mit 1. September wird Oberösterr­eich hier nachziehen.

„Eine rein populistis­che Forde

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