Stadträtin macht Druck: Mehr Holzbau und 1000 neue Bäume
SALZBURG-STADT. Die grüne Baustadträtin Martina Berthold sieht sich nach drei Monaten im Amt als Anwältin für den Klimaschutz. „Ich spüre selbst, wie die Hitze die Stadt und den Alltag der Menschen verändert.“Es brauche zahllose Maßnahmen, damit man in der Stadt trotz Klimawandels weiter gut leben könne. Den holprigen politischen Start, Berthold fiel dabei mit ihrer Forderung nach einem anderen Büro auf, hat sie nach eigenen Worten abgehakt. Für „gute Atmosphäre“sorge jetzt eine Palme am Arbeitsplatz.
Auch politisch geht es, logisch, ums Grün. Den Linzer Plan, binnen fünf Jahren 1000 neue Bäume zu pflanzen, reklamiert Berthold auch für Salzburg. Dass das schwierig wird, weil es an Platz – auch unterirdisch zum Baumwachstum – mangelt, ist ihr bewusst. „Es ist ein Ringen, aber es geht.“Für den neuen Kajetanerplatz seien jetzt fünf Bäume vorgesehen. Grünlose Planungen, wie sie am Residenzplatz umgesetzt wurden, will sie künftig verhindern. Auch mehr Trinkwasserbrunnen, derzeit gibt es 19 in der Stadt, stehen auf ihrem Aktionsplan. Einen eigenen Fördertopf plant Berthold für Dach- und Fassadenbegrünungen. Sie will auch in die Planung für den neuen Wirtschaftshof nochmals eingreifen. Der wird, wie berichtet, um acht Millionen Euro umgebaut. Berthold will erreichen, dass Dach oder Fassade begrünt werden. Auch das Dach der Volksschule Maxglan wird grün.
Der neue Bildungscampus Gnigl zeige, dass auch die Beschattung bisher zu wenig beachtet werde. Als erste Verbesserung werden Sonnensegel aufgestellt. „Dort grillen die Kinder, wenn es heiß wird“, sagt Berthold.
Den Holzbau in öffentlichen Gebäuden will die Baustadträtin ebenfalls forcieren. Der Brandschutz in der Stadt werde derzeit sehr streng ausgelegt, sagt Berthold und hat, wie SPÖ-Vize Bernhard Auinger, die Schule in Lehen als mögliches Holzprojekt im Visier. Über Neubau oder Sanierung ist noch nicht entschieden.
„Die Hitze verändert den Alltag in der Stadt.“