Salzburger Nachrichten

In dieser Produktion glitzern selbst die Teufel

67 Kostüme wurden für „Orphée aux enfers“mit Swarovski-Kristallen besetzt. Eine Fliege mit großen funkelnden Augen soll Eurydice bezirzen.

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NICOLE SCHNELL

SALZBURG-STADT.

Zwölf Teufel werden bei der Premiere von „Orphée aux enfers“am Mittwoch über die Bühne des Hauses für Mozart tanzen. Einen Vorgeschma­ck gaben zwei Tänzer am Mittwochmo­rgen, als sie bei einem Presseterm­in in der Salzburg-Kulisse um Festspielp­räsidentin Helga Rabl-Stadler wirbelten. Die fleischfar­benen, hautengen Flammenkos­tüme sind mit Tausenden funkelnden Swarovski-Kristallen besetzt, so wie insgesamt 67 Kostüme in Jacques Offenbachs Werk. „Die Kristalle bringen das Höllenfeue­r optisch richtig zum Lodern“, sagte die für die Produktion verantwort­liche Kostümbild­nerin Victoria Behr.

Auffällig sind auch die maßgeschne­iderten Gewänder von 20 Statisten, die Skelette darstellen. Allein auf den Knochen, die aus 450 Einzelteil­en bestehen, wurden 400.000 Kristalle in stundenlan­ger aufwendige­r HotfixTech­nik appliziert, erklärte Jan Meier, Kostümdire­ktor der Salzburger Festspiele. Die Kostüme sind aus glänzendem grünen Samt geschneide­rt, die Kristalle leuchten rot. Die Skelette bauen auf der Bühne um, tanzen und kommentier­en das Geschehen. Sie sind fast die ganze Vorstellun­g über auf der Bühne zu sehen, verriet Meier. Strahlend präsentier­te er auch die Robe des Jupiters, der sich als Fliege verkleidet, um in seiner Maskerade Eurydice zu bezirzen. „Zumindest versucht er es“, sagte Meier lachend. Augenmaske und Flügel sind mit rund 10.000 Kristallen verziert.

Einige von Meier geschneide­rte Roben wurden in diesem Festspiels­ommer bereits auf der Bühne gezeigt. Gleich drei Kleider entwarf der Kostümchef für Anna Netrebko in „Adriana Lecouvreur“.

Im siebten Jahr der Zusammenar­beit zwischen Swarovski und den Salzburger Festspiele­n wurden Kostüme von insgesamt sieben Produktion­en mit den Kristallen ausgestatt­et. Bereits jetzt werden Ideen für kommendes Jahr gesammelt, denn 2020 stehen gleich zwei große Jubiläen an: Während die Festspiele 100 Jahre alt werden, feiert Swarovski 125-jähriges Bestehen.

„Die Skelette sind fast die ganze Zeit auf der Bühne.“Jan Meier, Kostümdire­ktor

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BILD: SN/APA/BARBARA GINDL Festspielp­räsidentin Helga Rabl-Stadler mit zwei Teufeln aus „Orphée aux enfers“.
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