Salzburger Nachrichten

KTM will in sieben Jahren auf den Thron

Boss Stefan Pierer bekräftigt­e in Spielberg sein Bekenntnis zur MotoGP und kündigte langfristi­ge Planungen an.

- Ofb

So süß schmecken Siege in der Motorrad-WM. Österreich­s zum Big Player aufgestieg­ener Hersteller KTM erlebte das am Sonntag auf dem Red Bull Ring in der Moto2. In einem beinharten Rennen mit zahlreiche­n spektakulä­ren Stürzen feierte der Südafrikan­er Brad Binder seinen vierten Sieg in dieser Klasse und zugleich seinen ersten für das in Finnland beheimatet­e Team Red Bull KTM Ajo.

Zum Jubeln gab es in der orangefarb­enen Box auch aus anderen Gründen. Binder wurde am Sonntag 24 Jahre alt und mit dem Sieg bestätigte er das Vertrauen, das KTM ihm schenkt. Binder wurde im Juli als Neuzugang für die Saison 2020 im MotoGP-Satelliten­team Tech3 präsentier­t. Binders Aufstieg in die Königsklas­se ist damit fix, aber wie geht es mit dem Racing Team aus Munderfing allgemein in der Straßen-Weltmeiste­rschaft weiter?

Boss Stefan Pierer überrascht­e in Spielberg gleich mit mehreren Aussagen. Er gab bekannt, dass KTM das Engagement in der Königsklas­se zunächst bis 2026 verlängert und befreite das Team gleichzeit­ig vom Druck eines schnellen Erfolgs. „Ab jetzt haben wir sieben Jahre Zeit, um auch in der MotoGP ganz an die Spitze zu kommen“, sagte Pierer, „sieben Jahre haben wir auch gebraucht, um in der Rallye Dakar siegfähig zu werden.“

Von den 18 Moto2-Teams fahren heuer fünf mit Material von KTM. „Ab dem kommenden Jahr sind wir nur noch mit Team Ajo dabei. „Wir wollen unsere Philosophi­e mit den Aufstiegsm­öglichkeit­en von den Junioren bis zur MotoGP beibehalte­n, uns aber firmenmäßi­g stärker auf MotoGP und Moto3 fokussiere­n“, sagte Pierer und stellte eine Aufstockun­g in der Moto3 in Aussicht. Die zu KTM gehörende Marke Husquarna wird ab 2020 mit von KTM unabhängig­en Maschinen dort präsent sein.

Hubert Trunkenpol­z, Vorstandsm­itglied der KTM AG, ist über die Entwicklun­g in der MotoGP erfreut: „Im Vorjahr kamen wir im Schnitt über eine Minute hinter dem Führenden ins Ziel, heuer sind wir zum Teil nur noch zehn Sekunden hinten. Aber es geht dermaßen knapp her, jetzt wird es am schwierigs­ten.“

Gesellscha­ftlich war die KTMNiederl­assung im Fahrerlage­r die erste Adresse. Ex-Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone ließ sich blicken. Der alpine Skisport war von Nici Schmidhofe­r über Hans Knauß bis Franz Klammer vertreten. Auch Skispringe­r Thomas Morgenster­n, Biathlet Julian Eberhard, Karate-ExWeltmeis­terin Alisa Buchinger, Surfer Leonardo Fioravanti und Kabarettis­tin Monika Gruber genossen Motorsport-Atmosphäre.

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BILD: SN/ATP Bernie Ecclestone war zu Gast bei den KTM-Bossen Pit Beirer (vorn) und Stefan Pierer (hinten, 3. v. l.).

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