Thiem kämpft um Fitness gegen die Zeit
Nach dem Aus in Montreal steht für Österreichs Tennisstar schon das nächste große Turnier an. „Ich hoffe, wieder bei 100 Prozent zu sein.“
Sechs Tage nach dem Turniersieg in Kitzbühel hat Dominic Thiem im Viertelfinale von Montreal den Aufwand für den lang ersehnten Heimtriumph zu spüren bekommen. Eine starke Verkühlung, resultierend aus den körperlichen Strapazen, dem Reisestress und Jetlag, bremste Österreichs Tennisstar jäh aus. Zeit, zu Kräften zu kommen, bleibt fast keine.
Das 3:6, 1:6 gegen Daniil Medwedew war sportlich bedeutungslos. Offensichtlich körperlich gehandicapt, war die Nummer vier der Welt gegen den Weltranglistenneunten nicht konkurrenzfähig. Überraschend war nur, dass Thiem überhaupt antrat. „Ich wollte es unbedingt probieren, aber der Energielevel war auf null. Ich war komplett kaputt“, sagte Thiem, der sich zuvor gegen Denis Shapovalov und Marin Čilić stark präsentiert hatte, ehe ihn nun wieder einmal sein Immunsystem stoppte.
„Ich habe in Kitzbühel quasi jedes Match auf Leben und Tod gespielt, war danach komplett hin. Dann zu fliegen ist nicht das Beste für das Immunsystem. Es war logisch, dass der Körper irgendwann nachgibt“, sagt Thiem. Öfter bereits hatte er mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Zuletzt Ende 2018, als ihn ein nicht auskurierter Infekt bis Februar geschwächt und in die kurze sportliche Krise geführt hatte.
Diesen Fehler will der 25-Jährige nun vermeiden. Allerdings stehen in zwei Wochen die US Open auf dem Programm. Sogar diese Woche schon das nächste ATP-1000-Event in Cincinnati, wo es Thiem mit Richard Gasquet oder Andy Murray zu tun bekommt. Der Brite gibt nach langwierigen Hüftproblemen sein Einzel-Comeback. „Ich muss dem Körper Ruhe geben und hoffe, dann bis zum ersten Match (am Dienstag oder Mittwoch, Anm.) wieder bei 100 Prozent zu sein.“