Salzburger Nachrichten

Müllvermei­dung ist zu wenig

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In der gegenwärti­gen Art zu wirtschaft­en scheint es unmöglich, dass die große Masse an Einzelpers­onen des globalen und exponentie­ll zunehmende­n Problems der (Plastik-)Vermüllung unseres Planeten auf dem Weg der Müllvermei­dung Herr wird.

Womöglich warten wir auch vergeblich darauf, dass Unternehme­n gesetzlich verpflicht­et werden, wirkungsvo­lle Rücknahme- und Recyclings­ysteme zu schaffen, die der Problemati­k wirkungsvo­ll entgegenzu­treten in der Lage sind. Denn vor der Notwendigk­eit stetigen Wachstums werden wachstumsh­emmende oder gewinnmind­ernde Maßnahmen verzögert, verhindert oder nur halbherzig umgesetzt. Deshalb gelingt es weder der Masse der Verbrauche­r auf dem Weg der Müllvermei­dung noch den Kommunen und Entsorgung­sbetrieben, geschweige denn einzelnen Staaten, per Gesetzgebu­ng zu einer in globalem Maßstab substanzie­llen Verringeru­ng des Müllaufkom­mens beizutrage­n bzw. dessen Eintrag in die Umwelt zu verhindern.

Es ist mir deshalb nicht verständli­ch, weshalb sich angesichts dieser im Wortsinn horrenden Problemati­k nicht schon längst supranatio­nale Institutio­nen der Sache angenommen haben. Ich möchte deshalb an dieser Stelle die Schaffung eines EU-Kommissari­ats oder sogar eines UNOHochkom­missariats für Abfallwirt­schaft anregen und ich verstehe nicht, weshalb dies nicht schon längst passiert ist. Zugleich möchte ich die Leserschaf­t, Medienscha­ffende, politische Parteien und öffentlich­e Institutio­nen zur Diskussion darüber auffordern.

Denn ein globales Problem bedarf einer großen Lösung. Ein weltumspan­nender institutio­neller Ansatz wäre meines Erachtens das angemessen­e Instrument dafür. Dr. Dieter Petras, 6824 Schlins

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