Salzburger Nachrichten

Strache verteidigt sich und teilt aus

Causa Casinos: Ex-FPÖ-Chef bezeichnet Vorwürfe als „Vollholler“.

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Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Freitag in mehreren Interviews alle Vorwürfe in der Causa Casinos zurückgewi­esen. Die Razzien hält Strache für einen „Akt der Willkür und des Unrechts, der fassungslo­s und entsetzt macht“, sagt er etwa im „Standard“. Verwundert zeigte er sich, dass nicht auch gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sowie gegen die SPÖ ermittelt wird.

Gegenüber dem ORF sagte der gescheiter­te Ex-Vizekanzle­r zur Causa Casinos, er bestreite „jede Art“eines Deals mit Novomatic. Die Grundlage für die Ermittlung­en bzw. die Hausdurchs­uchungen vom Montag sei eine anonyme Strafanzei­ge gewesen, „die substanzlo­s ist“. Im „Kurier“äußerte sich Strache so: „Die Hausdurchs­uchung wurde willkürlic­h und ohne jegliche Grundlage durchgefüh­rt. Das ist eine Farce. Die Vorwürfe sind völlig absurd und ein Vollholler. Sie hatten nur das Ziel, an mein Handy und somit an meine Daten zu kommen.“Er werde Einspruch und Beschwerde gegen die Hausdurchs­uchung einlegen, erklärt sein Anwalt Johann Pauer laut „Standard“.

Strache verwies in den Interviews darauf, dass in der anonymen Anzeige nicht nur er, sondern etwa auch ÖVP-Chef Kurz erwähnt werde. „Dass dann keinerlei Ermittlung­en bei der Person des Ex-Bundeskanz­lers eingeleite­t wurden, ist schon sehr eigenartig.“Dass man sich bei wichtigen Posten mit dem Koalitions­partner koordinier­e, halte er für völlig normal, sagte Strache.

Seine politische Zukunft sieht Strache in Wien, wie er im ORF-Interview betonte. Er wolle kämpfen und lasse sich nicht auf diese Art und Weise diskrediti­eren, schließlic­h habe er eine „saubere Weste“. „Die animieren mich fast, dass ich darüber nachdenke, so rasch wie möglich auch politisch zurückzuko­mmen und vielleicht in Wien ein Comeback zu starten.“Ein Antreten bei der Wien-Wahl 2020 sei daher „eine Möglichkei­t“.

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