Gesunde Alternative
Gesunde Ernährung aus dem Supermarkt ist nicht alltäglich. Ein Start-up mit Salzburger Wurzeln hat es ins Spar-Regal geschafft.
WIEN. In rund 1000 Filialen der Handelskette Spar sind seit April zwei nicht alltägliche Produkte im Kühlregal: Eine Basensuppe und ein Basenfrühstücksporridge, jeweils in verschiedenen Sorten. Für ernährungsbewusste Esser ist die Idee, die typische fleisch-, kohlehydratund zuckerlastige „saure“Ernährung durch „basisches“Obst, Gemüse und Getreide auszugleichen, nichts Neues. Für viele Supermarktkunden sind solche gesunden Alternativen neu.
Dahinter stehen die Salzburger Geschwister Leo und Philippa Lovrek, die 2016 mit ihrem Freund Albrecht Eltz, jetzt Marketingmanager, ihr Unternehmen BasenBox gegründet haben. Der Betriebswirt und leidenschaftliche Koch und die Ernährungswissenschafterin wollten ihr Know-how über basische Ernährung breit verfügbar machen, wie Eltz erzählt. Zwischenzeitlich ist auch Cousin Lukas Lovrek, zuvor Banker in Frankfurt, dazugestoßen, und kümmert sich um die Finanzen des Start-ups.
Am Firmensitz im 6. Bezirk wird am Vormittag täglich frisch gekocht, verpackt und später ausgeliefert. In Wien werden die gesunden Gerichte in eleganten kleinen Boxen in Büros und Wohnungen zugestellt. Aktuell gibt es rund 100 Kunden, viele davon Dauerbesteller – und drei Mitarbeiter (im September kommen drei weitere dazu).
„Wir wollten aber nicht nur eine Nische bedienen“, betont Eltz, es gehe nicht um Diät oder Verzicht, sondern „um gutes Essen“. Ein Supermarkt sei „niederschwellig“, damit könnten auch Menschen, die wenig Zeit zum Kochen hätten, gesund essen. Daher suchten die Jungunternehmer den Kontakt mit Handelsketten und wurden bei Spar fündig. Der Vertrag ist zunächst exklusiv – daher wurden Gespräche mit Rewe auch nicht weitergeführt.
Produziert werden die Suppen und das Porridge (am Namen wird noch gefeilt) bei der Wiener Firma Wojnar. Die sei zwar eher bekannt für Gabelbissen, habe aber große Bioerfahrung und ein modernes Labor und vor allem den Logistikdraht zum Handel, erzählt Eltz. Spar reiht die basischen Snacks, die natürlich auch vegan und biologisch sind, in seine „Young & Urban“-Linie, in der sich etwa auch Nussy-Bioriegel oder Orientalisches von Neni finden.
Reich geworden sind die BasenBox-Gründer noch nicht. „Wir überleben so“, sagt Lukas Lovrek. Bei „Zwei Minuten, zwei Millionen“, der Start-up-Show von Puls 4, bei der sie ihr Projekt im April präsentiert haben, wurde zwar ein Investor gefunden, der aber letztlich doch nicht der richtige war.
Kürzlich haben sie einen Beirat gegründet mit zwei „gestandenen Managern“mit Erfahrung im Lebensmittelhandel, die bei der Expansion mit weiteren Produkten helfen sollen. „Wir wollen nicht jeden Fehler machen“, sagt Lovrek. Bisher haben sie alles selbst finanziert, mit der einen oder anderen kleinen Förderung, etwa für einen der Mitarbeiter.
Der Plan sei auch nicht, auf Teufel komm raus zu wachsen. Die Idee, in andere Städte wie Berlin zu gehen, wurde vorerst zurückgestellt. Jetzt liege der Fokus auf der Supermarkt-Expansion. Das Catering rechne sich bereits, „weil wir bei uns selbst schwindeln“. Das falle ihnen aber nicht schwer, denn „wir wollen etwas Gutes machen, etwas, das Sinn ergibt“.