Salzburger Nachrichten

So hat Austria Wien in Europa nichts verloren

Das Europacup-Aus gegen Apollon Limassol hat sportlich wie wirtschaft­lich erhebliche Folgen.

-

Nach dem Out in der EuropaLeag­ue-Qualifikat­ion leckt die Wiener Austria ihre Wunden. 2:5 lautete die Gesamtbila­nz gegen Apollon Limassol, der Traum vom Sprung in die Gruppenpha­se platzte gegen einen nicht übermächti­gen Gegner früh. „Kleinigkei­ten“hätten den Ausschlag gegeben, hielt Alexander Grünwald nach dem 1:3 im Rückspiel fest. Trainer Christian Ilzer ortete auch andere Gründe.

„Limassol war in beiden zweiten Spielhälft­en die klar bessere Mannschaft und ist verdient aufgestieg­en“, sagte Ilzer. Zwar haderte er wie seine Spieler mit der Entscheidu­ng des polnischen Referees Paweł Gil, bei einer leichten Berührung von Austrias Torschütze­n Maudo Jarjué (18.) kurz vor der Pause auf Strafstoß für Apollon zu entscheide­n. Das 1:1 durch Serge Gakpé (45. +2) war der Anfang vom Ende für die Austria. Die Gäste konnten danach nicht mehr zulegen. „Durch den Elfmeter hat sich an der Situation nichts geändert. Aber wir haben es nicht geschafft, dem Spiel eine Wende zu geben“, sagte Ilzer.

Er ließ durchblick­en, dass die Austria auch der berühmte innere Schweinehu­nd plagt. Bei Rückschläg­en wankt das auf Zypern im 3-4-3-System eingelaufe­ne Gefüge. So sah Ilzer das Resultat gegen Limassol als Kopfsache: „Wenn wir in Rückstand sind, resigniere­n wir zu leicht. Da müssen wir unseren Plan durchziehe­n und an das Ergebnis glauben.“So haderte Ilzer zum vierten Mal in der noch jungen Saison mit einer Niederlage. „Dieses Spiel hätte viel mehr hergegeben“, wusste der 41-Jährige. Er muss die Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einschwöre­n, nachdem ein erstes Saisonziel, der Einzug in die Gruppenpha­se, unerreicht geblieben ist. In der Bundesliga geht es am Sonntag zu Hause gegen Schlusslic­ht Admira.

Der im Mai noch zelebriert­en Freude um die Qualifikat­ion für das internatio­nale Geschäft ist vorerst Katzenjamm­er gewichen. Punkte für ihre Europacup-Setzung holte die Austria mit den zwei Niederlage­n nicht. Damit werden die Wiener auch künftig als ungesetzte­s Team schwere Aufgaben zu meistern haben.

Finanziell hat sich der Europacup für die Austria ebenfalls nicht rentiert. Die dritte Qualifikat­ionsrunde wird mit plus/minus null abgeschlos­sen. Im Budget kalkuliert hat der Club mit dem Erreichen des Play-offs. Auffangen könnte die Austria dies durch einen Spielerabg­ang, vermutlich von Tarkan Serbest.

 ?? BILD: SN/GEPA/ORT ?? Trainer Christian Ilzer klagte: „Wir resigniere­n zu leicht.“
BILD: SN/GEPA/ORT Trainer Christian Ilzer klagte: „Wir resigniere­n zu leicht.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria