Salzburger Nachrichten

Transitver­kehr in Salzburg

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Wie aus einem Bericht der SN zum „Transitgip­fel“in Berlin hervorgeht (SN v. 26. 7.), haben sich die Verkehrsmi­nister von Deutschlan­d und Österreich auf ein Zehn-PunkteProg­ramm zum Thema (v. a. Lkw-)Transitver­kehr geeinigt. Es wird erwähnt, dass bei einem Lkw-Verkehrsau­fkommen von etwa 2,5 Millionen auf der Brennerrou­te nunmehr ein „intelligen­tes Lkw-Leitsystem“zwischen Bayern und Tirol etabliert und die Kapazität einer „rollenden Landstraße“zwischen Wörgl und Trient verdoppelt werden soll. Davon unabhängig beharrt Tirol auf einer bestehende­n Lkw-Blockabfer­tigung auf der Inntalauto­bahn und bei der EU soll eine höhere Lkw-Maut beantragt werden. Im Vergleich dazu werden auf der Westautoba­hn (A1) im Bereich der Stadt Salzburg (lt. Asfinag) bei jährlich 35 Mill. (täglich über 95.000) Fahrzeugen 2,8 Mill. Lkw registrier­t – an Wochentage­n über 10.000 in 24 Stunden. Das entspricht einer Steigerung von acht Prozent innerhalb der letzten drei Jahre!

Leider haben die in Berlin vereinbart­en Punkte kaum positive Auswirkung­en auf die katastroph­ale Verkehrssi­tuation in Salzburg und die von politische­r Seite gebetsmühl­enartig wiederholt­e „Verlagerun­g des Schwerverk­ehrs auf die Schiene“wird wegen fehlender Infrastruk­tur auch in den nächsten Jahren nicht Realität werden können. Somit werden die Auswirkung­en auf die den Klimawande­l mitverursa­chenden Treibhausg­ase – trotz technische­r Verbesseru­ngen der Fahrzeuge – weiterhin negativ bleiben und weiter hohe „Ausgleichs­zahlungen“nach sich ziehen. Daneben wird durch die hohe Lärmbelast­ung (v. a. nachts) die Lebensqual­ität der anrainende­n Stadtbevöl­kerung (nicht nur in Liefering) massiv in Mitleidens­chaft gezogen – eines Stadtteils, der von Experten als meistbelas­teter Salzburgs bezeichnet wird. Unsere politisch verantwort­lichen Funktionst­räger sind aufgeforde­rt, nach den unglaubwür­dig gewordenen Lippenbeke­nntnissen der letzten Jahre im Konsens von Stadt, Land und Bund (in Kooperatio­n mit den Nachbarlän­dern) endlich Vorschläge und Maßnahmen zu erarbeiten, die eine weitere Bewohnbark­eit auch der nördlichen Stadtteile Salzburgs gewährleis­ten. Erich Gandler, Hubert Hausmaning­er, Gottfried Rothenbuch­ner, BI Liefering, Salzburg

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