„Obergrenze“für Residenzplatz: Weniger Sport und Blasmusik
Wie viele Veranstaltungen und welche Übernutzung der Plätze verträgt die Altstadt? Diese Frage beschäftigt trotz Sommerpause die Stadtpolitik. Bgm. Harald Preuner hat den Vorschlag gemacht, den Residenzplatz an maximal 90 Tagen mit Veranstaltungen zu belegen. SPÖVizebgm. Bernhard Auinger hat andere Plätze wie den Bahnhofsvorplatz und den Innenhof von Schloss Mirabell ins Spiel gebracht. Und Bürgerlisten-Gemeinderat Markus Grüner-Musil hat angesichts der Belegungszahlen ein neues Nutzungskonzept für die Altstadtplätze gefordert.
Nun schaltet sich Altstadtwirt und ÖVP-Gemeinderat Harald Kratzer ein. Er betreibt selbst ein Lokal am Residenzplatz. Ja, es brauche eine Obergrenze wie die anvisierten 90 Tage für den Residenzplatz. Wobei gewisse Veranstaltungen ohnehin außer Streit stünden: der Rupertikirtag etwa, oder der Christkindlmarkt. Auch das Fest zur Festspieleröffnung. „Aber müssen vier Laufveranstaltungen in der Altstadt stattfinden? Ich glaube, nein“, sagt Kratzer. Er hat nun selbst eine Planung für den Residenzplatz erstellt, bei der dieser an 83 Tagen durch Veranstaltungen belegt wäre. Was also deutlich weniger als die 123 Tage bisher wären. Nicht mehr auf diesem Platz stattfinden würden in Kratzers Rechnung das Rad-Trial, der Radfrühling (soll auf den Kapitelplatz) und die Red Bull X-Alps (soll auf den Mozartplatz). Auch das Blasmusikfestival solle woanders stattfinden. „Warum nicht in Liefering? Das heißt ja nicht, dass die ÖVP etwas gegen Blasmusik hat, aber es gibt auch andere Plätze dafür. Es muss nicht immer der Residenzplatz sein“, sagt Kratzer.
Richtlinien will Kratzer zur Genehmigung von Veranstaltungen keine erarbeiten. Die Politik müsse einzelne Veranstaltungen verstärkt auf ihre Auswirkung auf die Platzoberfläche, auf den Verkehr oder auf die Attraktivität für ein größeres Publikum überprüfen. „Und man muss auch Nein sagen können.“
Die Stadtpolitik wird sich rasch entscheiden müssen. Denn die Band Wanda soll bereits eine Anfrage gestellt haben, im Sommer 2020 ein Open-Air-Konzert auf dem Residenzplatz spielen zu dürfen. Und da wird man schwer das erste Mal Nein sagen können.