Benimmtrainer für freche Kattas
Besucher ignorieren das Fütterverbot, im Frühjahr biss ein Affe ein Kind. Jetzt hat der Zoo reagiert.
SALZBURG-STADT. Es war kein leichter Job für Otto und Elisabeth Kalensky. Das Ehepaar ist seit Jahren Mitglied im Förderverein des Salzburger Zoos. Jetzt haben sich die beiden bereit erklärt, als Benimmtrainer für die Kattas im Afrikabereich des Tierparks zu agieren. Mit den possierlichen Affen hatte es in den vergangenen Monaten vermehrt Probleme gegeben. Wobei diese weniger von den Tieren als von Besuchern ausgegangen seien, sagt Otto Kalensky. „Die Besucher werden immer unvernünftiger. Die Tiere werden mit allem gefüttert. Ich habe Leute gesehen, die den Affen ein Eis hingehalten haben.“
Das habe dazu geführt, dass die Affen neugieriger und frecher geworden seien, berichtet ZooGeschäftsführerin Sabine Grebner. „Sie haben schnell gelernt, dass es in den Taschen und Kinderwagen der Besucher gute Kekse gibt.“So kam es auch zu der einen oder anderen weniger schönen Situation. Im Frühjahr wurde ein fünfjähriges Mädchen von einem Katta gebissen, es soll nicht der einzige derartige Vorfall gewesen sein.
Die Tiere von den Besuchern trennen, wie das bereits in mehreren deutschen Tierparks gemacht wurde, wollte der Zoo nicht. So kam die Idee mit der Benimmschule und der Arbeit von Otto und Elisabeth Kalensky. Sie sollten den Affen wieder Scheu vor den Besuchern beibringen, indem sie die Tiere immer wieder verscheuchten. Aber auch den Besuchern verpasste Otto Kalensky Benimmtipps. „Wir haben die Leute immer wieder darauf hingewiesen, dass es verboten ist, die Kattas zu streicheln. Leider sind wir dabei oft auf wenig Verständnis gestoßen.“
Bei den Kattas hatte das Benimmtraining mehr Erfolg. Die Kalenskys führten auch Protokolle zum Verhalten der Tiere. Zu Beginn des Trainings im Mai registrierten sie in drei Wochen knapp 30 Begegnungen der Affen mit Besuchern, bei denen es zu Berührungen der Tiere oder anderen Grenzüberschreitungen gekommen war. Einen Monat