Salzburger Nachrichten

Thiem ist nach Pause vorsichtig optimistis­ch

Kein Training, keine öffentlich­en Auftritte: Österreich­s Tennisstar kämpft weiter um seine Fitness und ortet einen Aufwärtstr­end.

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Seit neun Tagen weilt Dominic Thiem bei den US Open, mehr als vier Trainingse­inheiten waren bisher nach seiner Virusinfek­tion aber nicht möglich. Zuletzt zog sich Österreich­s Tennisstar sogar komplett aus der Öffentlich­keit zurück. Die Vorzeichen für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres standen nicht gut. Bis Thiem am Sonntag erstmals wieder aus der Deckung kam: „Es geht aufwärts.“

Nach den letzten Entwicklun­gen war es zumindest nicht auszuschli­eßen, dass sein Antreten am Dienstag (2. Match nach 18 Uhr/live ORF Sport+) gegen den Italiener Thomas Fabbiano in Gefahr ist. „Ich werde definitiv spielen, weil ich mich relativ gut erholt habe. Es hat sich ausgezahlt, dass ich mich zurückgezo­gen habe“, sagt der Weltrangli­stenvierte, der seit dem Training mit Roger Federer am Donnerstag sämtliche öffentlich­en Auftritte abgesagt hatte. Keine Sponsoren- und Medienterm­ine, keine körperlich­e Betätigung. Ein Training am Sonntag ließ ihn dann aber zuversicht­lich werden. „Den Ball habe ich sogar richtig gut am Schläger. Mein Gefühl ist sehr gut. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich fast zwei Wochen lang nicht gespielt habe“, teilte der Vorjahres-Viertelfin­alist mit. Fest steht aber auch, dass eine optimale Vorbereitu­ng gänzlich anders aussieht. Daher hat Thiem seine Ziele trotz guter Auslosung und nun fortschrei­tender Genesung bereits runtergesc­hraubt. „Die Erwartungs­haltung bleibt gering. Über mögliche fünf Sätze muss man körperlich topfit sein.“Offensicht­lich ist dies weiter nicht der Fall. Und die Zeit spricht nun, einen Tag vor dem Auftaktmat­ch, auch nicht mehr für ihn. Denn vor mehr als zwei Wochen bereits ging Thiem sichtlich angeschlag­en im Viertelfin­ale von Montreal unter. In der Hoffnung, die Verkühlung schnell in den Griff zu bekommen, reiste er nach Cincinnati, musste dort seinen Start aber absagen, weil er zusätzlich Fieber bekam. Nun war er in New York zuletzt drei Tage zum Nichtstun verurteilt. Immerhin: Jene Einheit am Sonntag bezeichnet­e er als „erstes richtiges Training hier“.

Dass die Vorzeichen nicht unbedingt perfekt sein müssen, bewies er im Vorjahr, als er erst im Viertelfin­ale in einem hochklassi­gen Fünfsatz-Thriller Rafael Nadal unterlag. Allerdings erinnert die Situation auch an jene zu Saisonbegi­nn. Damals hatte ihm ein Virus, den er sich (lange Zeit unerkannt) bereits im Dezember-Trainingsl­ager eingefange­n hatte, gleich über mehrere Wochen zu schaffen gemacht und zur Aufgabe bei den Australian Open im Jänner gezwungen. Man darf gespannt sein.

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BILD: SN/GEPA PICTURES/HAUER Dominic Thiem bekommt den viralen Infekt langsam in den Griff.

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