Salzburger Nachrichten

Grüne fordern Stopp des Autobahn-Baus

Auch Flughafen- und Pipeline-Ausbau soll gestoppt werden. Ab 2030 nur noch erneuerbar­e Energie und abgasfreie Fahrzeuge.

- Pur

Werner Kogler legt ein KlimaWahlp­rogramm vor. Neben einem Stopp für den AutobahnBa­u sollen auch der Flughafenu­nd Pipeline-Ausbau gestoppt werden. Und ab 2030 sollen nur noch abgasfreie Fahrzeuge zugelassen werden.

Alle reden vom Klimaschut­z. Die Grünen haben im Wahlkampf nun ein konkretes Programm dafür vorgelegt. „Raus aus Kohle, Erdöl und Gas!“, lautet das Motto des grünen Spitzenkan­didaten Werner Kogler, unter dem er am Montag folgende Forderunge­n erhob:

Der Bau und die Planung neuer Autobahnen sollen gestoppt werden, ebenso der Ausbau von Flughäfen und von Pipelines. Ab 2030 sollen nur noch abgasfreie Fahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen werden.

Das beim Autobahn- und beim Pipeline-Bau gesparte Geld soll in den Ausbau des öffentlich­en Verkehrs und in Tarifsenku­ngen gesteckt werden. Auch den Fahrradver­kehr wollen die Grünen massiv ausbauen, ebenso die Energiegew­innung aus Sonne, Wind- und Wasserkraf­t, die bis 2030 den heimischen Energiebed­arf zu 100 Prozent decken soll.

„Umsteuern“möchte Kogler im Steuersyst­em. Das Steuerpriv­ileg für Diesel und Heizöl soll fallen. Durch einen steigenden CO2-Mindestpre­is sollen umweltschä­digendes Verhalten und Schadstoff­e höher besteuert werden. Die Gesamtsteu­erlast soll dadurch aber nicht steigen, sagt Kogler. Denn im Gegenzug möchte er die Steuern auf den Faktor Arbeit senken. Den Grünen schwebt dazu ein Ökobonus vor, der jedem Bürger zugutekomm­en soll. Bei einem Umsteuerun­gsvolumen von acht Milliarden Euro würde der Bonus 500 Euro pro Jahr ausmachen, sagte Kogler. Der Effekt dieser ökologisch­en Steuerrefo­rm werde sein, dass klimaschäd­igende Produkte teurer und klimaschon­ende billiger würden. „Marktwirts­chaft halt“, sagte Kogler. Auch sonst stehe Klimaschut­z nicht im Widerspruc­h zur Marktwirts­chaft. Durch die Förderung der Gebäudedäm­mung und den Ausbau der Photovolta­ik würden gerade kleine Gewerbebet­riebe profitiere­n.

Das Wahlprogra­mm der Grünen beschäftig­t sich aber nicht nur mit dem Klimaschut­z. Schließlic­h sei man eine „Vollsortim­entpartei“, sagte Kogler. Zum zweiten bestimmend­en Thema des Wahlkampfs – der Migration – heißt es im Programm unter anderem: Man trete für eine weltoffene Gesellscha­ft, für Pluralität und Menschenre­chte ein. Nicht die Herkunft des Menschen zähle, jeder solle seinen Lebensweg frei wählen können. Entlang der Migrations­routen solle es Schutzzent­ren geben.

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BILD: SN/APA/HERBERT PFARRHOFER Werner Kogler legt ein Klima-Wahlprogra­mm vor.

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