Thiems Kampf mit sich selbst
Es bleibt zwar bis zuletzt zu hoffen, dass Dominic Thiem seine Fitness quasi über Nacht zurückerlangt oder spätestens im Turnierverlauf körperlich wieder zu seiner Topform findet. Das Prinzip Hoffnung scheint auch für Österreichs Tennisstar selbst aktuell der größte Strohhalm zu sein, an den er sich klammern kann. Diese Tatsache und die Ankündigung, alles auf eine Karte setzen zu müssen, weil für lange Ballwechsel und ein langes Match die Kräfte nicht reichen, sind aber äußerst schlechte Voraussetzungen für den Start in ein Grand-Slam-Turnier.
Wieder einmal, ist der interessierte Beobachter geneigt zu sagen, kämpft Thiem mit seinem Immunsystem. Wie vor genau einem Jahr und wie zu Beginn dieser Saison. Während Thiem die Probleme bei den US Open 2018 rechtzeitig in den Griff bekam, kostete ihn ein hartnäckiger Virus die ersten zwei Monate 2019. Wenn man bei Thiem im Vergleich zu Djokovic, Nadal und Federer die Konstanz kritisieren kann, dann ist sein offensichtlich labiles Immunsystem der Hauptgrund dafür. Spielt er zu viele Turniere in zu nahen Abständen in zu vielen Zeitzonen mit zu vielen Reisen und zu wenigen Erholungsphasen? Quetscht der als „Trainings-Tier“bekannte Österreicher seinen Körper zu sehr aus? Ist es eine unbekannte Immunschwäche? Vermutlich eine Kombination aus alldem.
Fest steht, dass ein gesunder Körper die Basis ist. Diese fehlt dem viertbesten Tennisspieler der Welt noch zu oft, um den „großen Drei“den Platz an der Sonne streitig zu machen.