Salzburger Nachrichten

Die Zukunft von MotoGP-Star Andrea Dovizioso ist nach dem Sturz ungewiss.

- Drob

Innerhalb von wenigen Wochen hat Andrea Dovizioso alle Höhen und Tiefen erlebt, die ein MotoGP-Pilot erleben kann. Nach seinem umjubelten Sieg beim Österreich-Rennen in Spielberg wurde der Ducati-Pilot am Sonntag brutal aus seinen WMTräumen gerissen. Schon nach einer Kurve des Grand Prix von Großbritan­nien in Silverston­e stürzte der Italiener, weil er der über die Strecke fliegenden Yamaha von Fabio Quartararo nicht mehr ausweichen konnte. Die oben stehenden Bildersequ­enzen sind der Beweis dazu. Seitdem zittert die Motorsport-Welt um die nahe Zukunft jenes Mannes, der als großer Herausford­erer für Titelverte­idiger Marc Márquez in der laufenden Saison galt und in der WM-Gesamtwert­ung auch noch nach Silverston­e auf Rang zwei liegt.

Dovizioso war nach seinem spektakulä­ren Sturz über das Motorrad Quartararo­s hinweggefl­ogen und nach einem harten Aufprall lange regungslos liegen geblieben. Als der Vizeweltme­ister der beiden vergangene­n Jahre wieder auf eigenen Beinen stand, wirkte er aber verwirrt. Im Krankenhau­s von Coventry klagte der 33-Jährige über starke Schmerzen in der Hüfte sowie über Gedächtnis­verlust.

Ein Verantwort­licher seines Ducati-Teams bestätigte, dass Dovizioso keine Erinnerung­en an den Unfall habe, und sagte, er werde noch für weitere Untersuchu­ngen im Spital bleiben. Nach verschiede­nen CT-Scans wurden keine Knochenbrü­che festgestel­lt, wohl aber eine leichte Gehirnersc­hütterung. Noch am Abend verließ der Gestürzte das Spital.

Bei „Sky Sport“gab Doviziosos Manager Simone Battistell­a kurz danach ein Update zum Gesundheit­szustand seines Schützling­s: „Es geht ihm gut, er wurde in Übereinkun­ft mit den Ärzten entlassen. Sein Kopf und auch die Hüfte schmerzen noch etwas. Aber vor allem ärgert er sich, denn wenn man sich die im Rennen gefahrenen Zeiten anschaut, glaubt er, dass er diese Pace auch hätte fahren und ums Podium hätte kämpfen können“, so Manager Battistell­a, der insgesamt aber erleichter­t wirkte: „Er ist in Ordnung und das ist das Wichtigste überhaupt, denn es war ein wirklich gefährlich­er Unfall.“

Die nächsten Wochen sind aber für den MotoGP-Star schwer planbar. Vermutlich wird Dovizioso diese Woche bei den Misano-Tests am Donnerstag und Freitag nicht fit sein. Das Team will kein Risiko eingehen. Sein Manager zeigt sich für weitere Aufgaben optimistis­ch: „In jedem Fall wird er sich weiteren Checks und einer Physiother­apie unterziehe­n, also heißt es jetzt erst einmal abwarten.“Der nächste reguläre Grand Prix findet erst in drei Wochen am 15. September in Misano statt.

Für die WM könnte aber mit dem schweren Sturz des 33-Jährigen – wie am Sonntag berichtet – bereits eine Vorentsche­idung gefallen sein. Dovizioso liegt in der Gesamtwert­ung nach zwölf von 19 Rennen mit 172 Punkten genau 78 Zähler hinter Márquez, aber Suzuki-Pilot Alex Rins konnte sich mit seinem überragend­en Sieg von Silverston­e mit der Entscheidu­ng nach der letzten Kurve und 149 Punkten an Dovizioso nah heranarbei­ten.

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BILD: SN/INSTAGRAM, MONTAGE: SN/STAUFFER Die spektakulä­ren Bilder des Sturzes von Andrea Dovizioso ließen den Zuschauern von Silverston­e den Atem stocken.

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