Tod von Pongauer Promi-Wirt: Gattin des Mordes angeklagt
Laut Anklage wurde 57-jähriger Gastronom von seiner 30-jährigen Frau im heftigen Streit mit einem Messerstich vorsätzlich getötet. Der Verteidiger weist dies zurück: „Es war ein tragischer Unfall.“
Im Zusammenhang mit dem Aufsehen erregenden Tod eines Pongauer Promi-Gastronomen hat die Staatsanwaltschaft jetzt Mordanklage gegen die 30-jährige Ehefrau des Opfers eingebracht. Die Anklageschrift wurde am Montag auch dem Verteidiger der Frau zugestellt. Den zu erwartenden Geschworenenprozess am Landesgericht wird Richter HelmuthMarco Torpier leiten.
Laut Anklage hat die bislang unbescholtene Rumänin ihren 57-jährigen Ehemann – als Chef der Flachauer Après-Ski-Hütte Lisa Alm und vom Hotel Lisa weitum bekannt – durch einen Stich mit einem Küchenmesser „in den linken Brustbereich vorsätzlich getötet“. Durch die inkriminierte Messerattacke – die Einstichstelle wurde zwischen linker Achselhöhle und Brustwarze diagnostiziert – kam es „zu einem Durchstich des linken Lungenoberlappens, des Herzbeutels und des Lungenarterienhauptstammes“, so die Anklage. Das Opfer sei in der Folge verblutet.
Zu der – letztlich tödlichen – Stichverletzung kam es im Zuge eines Streits zwischen der bislang unbescholtenen Frau und ihrem Gatten am 3. März kurz nach Mitternacht in der Küche des Hotel Lisa. „Beim Versetzen des Stiches in den Brustbereich hielt die Angeklagte es ernstlich für möglich“, ihren Ehemann „dadurch zu töten, und fand sich damit ab“, heißt es in der neunseitigen, noch nicht rechtskräftigen Anklageschrift.
Die Staatsanwaltschaft stützt sich bezüglich des Mordvorwurfs gegen die nicht geständige Frau auf gerichtsmedizinische Expertisen. Diesen zufolge sei eine „Beibringung der tödlichen Verletzung durch fremde Hand“ wahrscheinlich, eine „Selbstbeibringung“, also etwa ein Suizid, hingegen „absolut untypisch“. Auch eine Unfallversion scheide aus Sicht der Staatsanwaltschaft aus. So habe die Angeklagte bei ihrer Verhaftung am 9. März betont, dass es damals in der Küche zum Streit gekommen sei. Sie, so schilderte demnach die Angeklagte damals, habe mit einem Obstmesser eine Jause aufgeschnitten, als der Ehemann ihre – messerführende – Hand geschnappt und zu sich gezogen habe. Anfangs habe sie von einem Stich nichts bemerkt; erst später habe sie eine blutende Wunde unter dem Hemd gesehen. Diese Unfallversion, so die Anklagebehörde, sei laut Gerichtsmedizin „nicht geeignet, den Stichkanal plausibel zu erklären“.
Die 30-jährige Rumänin und der bekannte Pongauer Gastronom hatten sich vor rund zehn Jahren kennengelernt. Die junge Frau arbeitete damals in einem Etablissement. Im Jahr 2013 ließ sich der – in die junge Frau verliebte – Wirt von seiner damaligen Gattin scheiden und ehelichte im Mai 2017 die um 27 Jahre jüngere nunmehrige Angeklagte. Zwischen dem Ehepaar – die 30Jährige arbeitete an der Bar und in der Gästebetreuung auf der Lisa Alm – kam es demnach wiederholt zu Streitereien. Beiderseitiger intensiver Alkoholkonsum, Eifersucht und die berufliche Dauerbelastung in der Gastronomie seien laut Anklageschrift imAm
„Nur eine Stichverletzung bei der Achselhöhle: Das spricht sicher nicht für einen Tötungsvorsatz.“