ORF-Gespräch: Salat und Elefant regen auf
WIEN. SPÖ-Chefin Pamela RendiWagner schildert, dass ihre Partei bei der Nationalratswahl die Nummer eins werden wolle. Sie wird mit innerparteilichen Problemen konfrontiert. Sie stellt eine „Milliardärssteuer“in Aussicht. Und doch diskutiert nach dem ORF-„Sommergespräch“am Montagabend zumindest ganz Twitter-Österreich nur über zwei Randthemen. Zum einen über die Frage, wieso am Anfang des TV-Interviews immer wieder Elefantengeräusche zu hören waren. Die Spekulationen reichten von einer politischen Störaktion bis hin zu Tierschreien aus Schönbrunn. Doch hinter der Aktion steht das Wiener Unternehmen Kambaku. „Ja, das waren wir“, bestätigt Firmengründer Alexander Wacker. Es sei eine Werbeaktion für den hauseigenen Energydrink gewesen. Die Geräusche habe man mit einer „sehr großen Box im Auto“auf das Gelände gespielt.
Wacker betont ausdrücklich, dass es keinen politischen Hintergrund gegeben habe. Auch mit der Person Rendi-Wagner habe der Scherz nichts zu tun. „Wir haben es bereits die Woche zuvor probiert (beim Gespräch mit FPÖ-Spitzenkandidaten Norbert Hofer, Anm.). Da hat es aber nicht funktioniert.“
Für einige Beobachter war ein weiterer Aufreger, was Martina Salomon in der „ZiB 2“zum „Sommergespräch“zu sagen hatte. Die „Kurier“-Chefredakteurin glaubte Rendi-Wagner nicht, dass sie erst vor Kurzem Schnitzel essen war. „So, wie sie ausschaut, wird sie sich eher nur von ein paar Salatblättchen ernähren“, war der Wortlaut. Die Aussage trat vor allem auf Twitter eine Welle der Empörung los. Vom „Bedienen sexistischer Frauenbilder“war etwa die Rede.
Auf SN-Anfrage bezog Martina Salomon Stellung. Schon kurz nach der Sendung habe ihr Pamela Rendi-Wagner ein SMS geschickt mit der Einladung, bei ihrem Wirten auf ein gutes Cordon bleu zu gehen. „Die Einladung nehme ich gern an – auch wenn ich normalerweise kein Cordon bleu esse“, schildert Salomon. Dass ihr Sexismus unterstellt wurde, störe sie freilich. Aussagen in diese Richtung zu tätigen sei nie ihre Absicht gewesen. Sie habe eigentlich nur klarmachen wollen, dass sie die Ausführungen der SPÖSpitzenkandidatin nicht als authentisch empfunden habe. Dennoch gesteht Salomon ein, dass ihr Kommentar „wohl ein wenig zu flapsig war“. Aber: „Wenn alle anfangen, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, auch jene von uns Journalisten, dann stehen wir zum Schluss ohne Ecken und Kanten, ohne jeglichen Humor da.“