Mehr Busse für „Schlafstadt“
Zwei neue Linien binden Rif-Rehhof besser an den öffentlichen Verkehr an. Der Bürgermeister weiß, warum manchen Halleinern ein S- oder SL-Autokennzeichen eigentlich lieber wäre.
Rif und Rehhof gelten als „Schlafgemeinde“, eine Art Stadt in der Stadt Hallein. Bessere Busverbindungen zwischen Salzburg und Hallein werden ab kommendem Montag den Stadtteil viel stärker anbinden – und das Universitäts- und Landessportzentrum Rif direkt an das öffentliche Verkehrsnetz anschließen.
Der Salzburger Verkehrsverbund führt die neue Buslinie 175 ein, die Rif ohne Umsteigen mit der Landeshauptstadt verbindet. Und die neue städtische Buslinie 45 bildet eine Direktverbindung von Rif und Rehhof mit dem Halleiner Zentrum. Das Angebot ergänzt die bestehende Linie 170 (Salzburg–Niederalm–Hallein– Golling). Linienführungen müssten an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP). Wie schon mit der Linie 120 von Mattsee in die Salzburger Alpenstraße. „Wir nehmen uns Korridor für Korridor vor. Für die Pendler zwischen Rif und Salzburg haben wir in Zukunft einen Halbstundentakt und in Kombination mit der Linie 170 ab Brückenwirt einen 15-MinutenTakt.“Das bedeute, „dass man den Fahrplan nicht mehr im Kopf haben muss, sondern einfach hingehen kann“. Die Linie 35 bleibt zwischen Rif und Fürstenbrunn bestehen. Die zwei neuen Buslinien kosten rund 1,1 Millionen Euro im Jahr. Den Hauptteil trägt das Land, Hallein zahlt 310.000 Euro. Ausgelegt ist das Projekt auf zehn Jahre.
Fürs Sportzentrum sei es ein großer Freudentag, so Geschäftsführer Wolfgang Becker. „Ich bin seit 1986 Direktor, die Busanbindung ist nie geglückt. Wir haben an die 500.000 Besucher und 900 Veranstaltungen jährlich.“
Die neuen Busse verbinden Rif und Rehhof enger mit der Stadt Hallein, betont Bgm. Alexander Stangassinger (SPÖ). „Ich will Menschen in diese Stadt bringen, nicht Autos.“Die Anbindung vermittle den Bewohnern: „In Wirklichkeit seid ihr Halleiner.“In die nördlichen Stadtteile gab und gibt es starken Zuzug aus Salzburg. Es sei ja bekannt und verständlich, dass manche Zuzügler lieber ihr S- oder SL-Autokennzeichen behalten möchten, als das HA anzunehmen. Auch die soziale Infrastruktur in Rif-Rehhof soll verbessert werden. Es gebe zwar ein Dorfzentrum, aber das Vereinsleben sei noch zu wenig aktiv. Die Initiative müsse freilich von der Bevölkerung ausgehen, die Stadt werde z. B. keinen Sportverein gründen.
Die ÖVP Hallein fordert: „Alle weiteren Stadtteile gehören im ÖV angebunden.“