Salzburger Nachrichten

„Das Bauhaus ist eine unerschöpf­liche Quelle“

Die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel eröffnete das Bauhaus-Museum in Dessau.

- SN, dpa

Großer Bahnhof und viel Beifall: Das Bauhaus, vor 100 Jahren vom Architekte­n Walter Gropius in Weimar gegründet, hat in Dessau seine Blütezeit erlebt. Jetzt hat die bis heute weltweit stilprägen­de Schule für Kunst, Architektu­r und Design inmitten von Dessau-Roßlau ein Museum. Es komplettie­rt die Route von originalen Bauhausbau­ten, die heute auch zum UNESCO-Welterbe gehören und sich wie eine Perlenschn­ur durch die Stadt ziehen.

Die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel mahnte bei der Eröffnung des von jungen spanischen Architekte­n entworfene­n Gebäudes am Sonntag, den besonderen Geist des Bauhauses lebendig zu halten. Dies sei auch für Kinder und Jugendlich­e „ganz, ganz wichtig“. Die Ideen des Bauhauses würdigte sie beim Festakt als unerschöpf­liche Quelle, um Zukunft zu gestalten. Studierend­e der Dresdner PaluccaHoc­hschule tanzten mit nachgebild­eten Bühnenmask­en von Oskar Schlemmer bei dem Festakt.

Um den Neubau und den Standort des Museums war lang gestritten worden, wie die Direktorin der Stiftung Bauhaus, Claudia Perren, sagte. Eine Museumsins­el am historisch­en Dessauer Bauhausgeb­äude sollte es dann doch nicht sein. Nun steht das Museum inmitten der Stadt, spiegelt in der 4000 Quadratmet­er großen Glasfassad­e das Leben und die Natur.

Den zentralen Ausstellun­gsraum bildet darin die „Black Box“, ein langer schwarzer, schwebende­r Balken. Anhand authentisc­her Zitate aus Zeitungen ist zu hören, wie das Bauhaus 1925 bis 1932 in Dessau auf Widerstand traf. Es wurde als „Kulturscha­nde“bezeichnet, hieß es.

In der Ausstellun­g unter dem Motto „Versuchsst­ätte Bauhaus. Die Sammlung“sind Designklas­siker in Szene gesetzt. Dazu gehören Geschirr, Textilien, Stahlrohrm­öbel, der Clubsessel B3 von Marcel Breuer, „Bilder aus Wolle“von Gunta Stölzl, Collagen von Marianne Brandt und Leuchten von Wilhelm Wagenfeld. Bisher selten zu sehen war etwa auch ein gestreifte­s „Bauhauskle­id“von Grete Reichardt, die bei Wassily Kandinsky am Bauhaus Unterricht genommen hat.

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