Ihr größter Erfolg scheint erst der Anfang zu sein
Vor einem Jahr schied Bianca Andreescu in der ersten Qualifikationsrunde der US Open sangund klanglos aus. Ein Jahr später krönt sie mit dem Triumph an selber Stelle nun einen Erfolgslauf, der in dieser Art und Weise beispiellos ist. Vor neun Monaten gehörte sie gerade einmal zu den besten 200 Tennisspielerinnen, ab heute ist die erste kanadische Grand-Slam-Siegerin die Nummer fünf der Welt. Gerade einmal fünf von 43 Matches hat sie heuer verloren. Das letzte, bei dem sie nicht aufgeben musste, im März. Mit dieser eindrucksvollen Statistik lieferte Andreescu im Endspiel gegen Serena Williams nun ihr Meisterstück ab. Bei ihrem vierten Grand-SlamTurnier in ihrem ersten Finale und das mit 19 Jahren. Wie sie im Gegensatz zu ihrer Gegnerin, der Erfolgreichsten der Tennisneuzeit, ihre Nerven im Griff hatte und scheinbar unbeeindruckt von der Situation die Sensation perfekt machte, das bezeichnen viele Experten als die Gene eines Champions. Niemanden würde es überraschen, wenn Andreescu viele weitere Grand-Slam-Turniere gewinnt. „Ich werde versuchen, so gut zu werden wie Serena“, sagt die Tochter von rumänischen Einwanderern mit einer Selbstverständlichkeit, die ihre Mentalität am besten beschreibt. Meditation ist ihr Erfolgsrezept, wie sie verrät. Als ein paar Stunden nach ihrem Finaltriumph vergangen waren, begann sie dann alles doch zu realisieren und brach in Tränen aus: „Das ist alles so verrückt.“