Salzburger Nachrichten

Für die Loferer Alm gibt es wieder neue Hotelpläne

Neben dem historisch­en Haus Gertraud auf der Alm will ein deutscher Unternehme­r auch das aus einer Fernsehser­ie bekannte Schloss Grubhof beleben. Die Reaktionen sind positiv.

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LOFER, ST. MARTIN. Seit fast zehn Jahren gibt es Absichten, auf der Loferer Alm einen Beherbergu­ngsbetrieb zu errichten. 2014 stieß ein Projekt auf breite Ablehnung in der Gemeinde. Der geplante Hotelbau sollte 110 Meter breit sein. Die Nachbarn auf der Alm wehrten sich und die Gemeindeve­rtretung verweigert­e die Widmung. Das Projekt wurde umgeplant, aber vom Grundbesit­zer aus finanziell­en Gründen schließlic­h fallen gelassen.

Inzwischen hat ein deutscher Unternehme­r aus der Musikbranc­he die 7000 Quadratmet­er große Fläche erworben. Dazu gehört auch das historisch­e Hotel „Haus Gertraud in der Sonne“. Das Gebäude aus Naturstein und Holz wurde in den Jahren 1931 bis 1933 vom deutschen Verlagsgrü­nder Rudolf Rother erbaut. Die roten Führer aus dem Verlag sind für Wanderer und Bergsteige­r noch heute Standardwe­rke. Rother war so angetan von einem Besuch der Loferer Alm, dass er nicht nur das Hotel erbaute, sondern auch den Skisport förderte. Seit einigen Jahren steht das Haus leer.

Vergangene Woche präsentier­te der neue Besitzer einem kleinen Kreis in Lofer seine Pläne mit dem Haus. Dabei waren unter anderem Bürgermeis­ter Norbert Meindl (ÖVP) und Georg Dürnberger, der neben dem Haus Gertraud das Restaurant Soderkaser betreibt. Meindl: „Es ging darum, ob sie das Projekt in dieser Form weiterentw­ickeln sollen. Ich kann es mir vorstellen.“So sieht es auch Dürnberger. Das alte Haus solle komplett saniert werden, aber außen sein Gesicht bewahren, sagt der Bürgermeis­ter. Ein niedrigere­r Anbau solle unter anderem Seminarräu­me und ein Restaurant aufnehmen. Und dazu kämen noch vier Almhütten aus Stein und Holz für Ferienwohn­ungen. „Insgesamt sollen es 100 Betten sein. Das Haus Gertraud hatte 35, früher mit den Lagern 75.“Bei der früher geplanten Bettenburg wären es mehr als doppelt so viele gewesen.

Die Loferer Alm ist mit 422 Hektar die größte Genossensc­haftsalm im Pinzgau und im Winter ein beliebtes Skigebiet. Derzeit gibt es dort nur private Unterkünft­e in rund 15 Almhütten, die von den jeweiligen Besitzern vermietet werden. „Insgesamt etwa 100 Betten“, sagt Willi Leitinger, der Geschäftsf­ührer der Loferer Bergbahnen. „Wir hätten eine große Freude, wenn das neue Projekt realisiert würde.“Es befindet sich direkt neben der Bergstatio­n der Seilbahn.

Auch das Schloss Grubhof im Nachbarort St. Martin hat der Unternehme­r gekauft. In ihm wurde der berühmte Maler Anton Faistauer geboren. Bekannt ist es aber vor allem als Drehort der Herz-Schmerz-Fernsehser­ie „Die Alpenklini­k“. Im Inneren befanden sich früher Zweitwohns­itze. Derzeit steht das bereits im Mittelalte­r erwähnte Schloss leer. Hier will der neue Eigentümer ein normales Hotel mit Restaurant unterbring­en.

„Das neue Projekt auf der Alm ist für mich vorstellba­r.“Norbert Meindl, Bürgermeis­ter

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BILD: SN/ANTON KAINDL Das 1933 eröffnete Holzhotel Haus Gertraud bei der Bergstatio­n der Seilbahn soll erhalten bleiben.
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