Salzburger Nachrichten

Afghane starb wegen 100 Gramm Kokain

Nach der tödlichen Messeratta­cke vor einem Fast-Food-Restaurant in Wörgl wird nun nach zwei Tschetsche­nen gefahndet.

- Alf

Langsam beginnen sich die Nebel nach einer Messeratta­cke in der Tiroler Gemeinde Wörgl, bei der ein Afghane getötet und einer verletzt wurde, zu lichten. Die Innsbrucke­r Staatsanwa­ltschaft hat nun Haftbefehl­e gegen zwei Tschetsche­nen im Alter von 21 und 23 Jahren erlassen. Diese sollen für den Tod des Afghanen hauptveran­twortlich sein. Ein weiterer Mann sitzt nach wie vor in U-Haft, diese wurde erst vor Kurzem verlängert.

Wie die SN berichtete­n, war es in der Nacht auf den 22. August vor einem Fast-Food-Restaurant zu der Auseinande­rsetzung gekommen. Auf der einen Seite drei Afghanen, auf der anderen Seite eine Gruppe von zehn Männern, hauptsächl­ich aus Tschetsche­nien. Diese waren mit zwei Autos vorgefahre­n. Bei dem Streit wurde einem der Afghanen mit einem Messer in die Brust gestochen. Er starb im Krankenhau­s.

Inzwischen steht auch fest, warum es zu der Auseinande­rsetzung gekommen ist. „Es ging um Drogen und es war ein Raubüberfa­ll“, sagt der Sprecher des Landesgeri­chts Innsbruck, Hansjörg Mayr. Nach den bisher vorliegend­en Ermittlung­sergebniss­en hätten die Afghanen hundert Gramm Kokain bei sich gehabt, dieses sei ihnen geraubt worden. Bisher konnte das Rauschgift nicht sichergest­ellt werden.

Aber auch sonst hat die Polizei noch etliches zu tun. Neben den drei Tschetsche­nen ist den Behörden bisher von der zehnköpfig­en Bande nur noch ein österreich­ischer Staatsbürg­er bekannt. Dieser wurde bereits kurz nach der Tat ausgeforsc­ht. In Haft wurde er aber nur kurz genommen, weil sich herausgest­ellt hat, dass er nur eines der beiden Autos gelenkt hatte.

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