Großrazzia in Haftanstalt Garsten
Nach Ausbruch von Insassen: Messer, Werkzeug und Handys gefunden.
Es war ein Einsatz der nicht alltäglichen Art: Am Mittwoch wurde in der Justizanstalt Garsten im Bezirk Steyr-Land eine Großrazzia durchgeführt. Gesucht wurde vor allem nach verbotenen Dingen wie Handys, waffenähnlichen Gegenständen, Drogen und Ausbruchswerkzeug. Anlass für die Kontrolle sei der Ausbruch von zwei Häftlingen Ende Juni gewesen, berichtete eine Sprecherin von Vizekanzler und Justizminister Clemens Jabloner.
Gefunden wurden: 20 messerähnliche Gegenstände, acht Werkzeuge (darunter zwei Trennscheibenblätter), zwei Mobiltelefone, ein Internetstick, vier USB-Sticks, sechs unerlaubte elektronische Geräte sowie vier unbekannte Substanzen. Insgesamt wurden 158 Insassen, 83 Hafträume und vier Betriebe durchsucht. An dem Einsatz waren 30 dortige Justizwachebeamte und 76 aus acht weiteren Gefängnissen sowie aus der Strafvollzugsakademie und dem Ausbildungszentrum Linz beteiligt. In Garsten sitzen aktuell 347 Häftlinge ein. Trotz teils täglich oder wöchentlich stattfindender Routinekontrollen habe Jabloner zur „Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung“die Schwerpunktdurchsuchung veranlasst. Konkret ging es darum, in dem 1787 aufgelassenen Kloster „neuralgische Punkte“zu finden, um künftig Ausbrüche zu verhindern.
Die beiden Häftlinge hatten sich mit Werkzeugen den Weg in die Freiheit gebahnt. Aus einer etwa 20 mal 30 Zentimeter großen Öffnung gelangte das Duo aus der gemeinsamen Zelle auf das Dach des Gebäudes und seilte sich in der Nacht aus 14 Metern Höhe ab. Seitdem sind die beiden untergetaucht.
Mehr als 100 Beamte waren im Einsatz