Unkener wehren sich gegen das Kraftwerk
Ein Kritikpunkt ist, dass die Saalach nur mehr wenig Wasser führen würde. Die Betreiber um Josef Reschen verweisen auf strenge Auflagen.
Das geplante SaalachKraftwerk in Unken und der bayerischen Nachbargemeinde Schneizlreuth, an dem sich unter anderem der Salzburger Ex-Bürgermeister Josef Reschen beteiligt, ist am Sonntag wieder Ziel einer Protestaktion. Wassersportler werden ab 14 Uhr auf einem Teil der acht Kilometer langen Ausleitungsstrecke paddeln, wo in Zukunft ein Großteil des Wassers in Rohren statt im Flussbett fließen soll.
Mitglieder der grenzüberschreitenden Bürgerinitiative sind auch die begeisterten Paddler Judith und Jörg Hackinger aus Unken. Sie sagen, dass einer der letzten noch natürlichen bzw. naturnahen Abschnitte des Flusses entwertet würde. „Hier ist auch der Unkener Badestrand. Viele Unkener kommen hierher. Vor allem junge Familien. Es gibt Sand und ein ruhiges Kehrwasser, in dem die Kinder baden können. Auch für Paddler wäre die Strecke bei sechs Kubikmetern Restwasser pro Sekunde nicht mehr attraktiv.“Wassersportler sind für den Tourismus zwischen Lofer und Unken ein wichtiger Faktor. Zu der Protestaktion am Sonntag erwartet sich Judith Hackinger bis zu 180 Kajakfahrer.
In Bayern ist das Genehmigungsverfahren schon weiter als in Salzburg. Im Gemeindeamt von Schneizlreuth liegen die Unterlagen bis 10. Oktober öffentlich auf. Es können Einwendungen eingebracht werden. Das macht auch die Gemeinde Unken. Über die Details wird man in einer Gemeindevertretungssitzung in der kommenden Woche sprechen. Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP): „Das Kraftwerk bringt uns viele Nachteile und keine Vorteile.“
Reschen sagt, es gebe unzählige Auflagen: „Wir müssen Ersatzflächen schaffen, werden Flussufer ökologisieren und Buhnen bauen. Die Auswirkungen auf unzählige Tierarten, darunter 15 Fledermausarten, werden untersucht. Wir brauchen sogar eine insektenfreundliche Baustellenbeleuchtung mit LEDs.“Die Mindestrestwassermenge beim Wehr liege bei 6,1 Kubikmetern und die Mindesttiefe bei 30 Zentimetern. „Weiter unten ist es sogar mehr, weil es Zuflüsse gibt. Nur an wenigen Tagen ist ein Befahren mit Booten nicht möglich.“Und der natürliche Mindestdurchfluss, wie er zum Beispiel im Jänner 2017 vorkam, liege bei nur vier Kubikmetern.
„Eine der Auflagen ist die Ökologisierung von Flussufern.“