Salzburger Nachrichten

Wenn das Fahrrad plötzlich Alarm schreit

Jeden Tag werden in Stadt und Land fünf bis sechs Fahrräder gestohlen. Nun gibt es auch Alarmanlag­en für die oft teuren Räder.

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SALZBURG. 22.568 Fahrräder sind im vergangene­n Jahr österreich­weit bei der Polizei als gestohlen gemeldet worden. In Stadt und Land waren es 2031. Die Täter haben es aufgrund des E-BikeBooms vor allem auf hochpreisi­ge Fahrräder, die oft mehr als 5000 Euro kosten, abgesehen.

Die jüngsten Fälle: Auf einem Campingpla­tz in Bruck verschwand ein teures Mountainbi­ke, die Diebe hatten das Fahrradsch­loss aufgebroch­en. In Fuschl am See erbeuteten Diebe in der Vorwoche ein 8000 Euro teures Rennfahrra­d, das an einem Fahrzeug angekettet war. Zur selben Zeit stahlen Unbekannte aus einem verschloss­enen Fahrzeug, das in SaalbachHi­nterglemm in einer Tiefgarage abgestellt war, zwei Mountainbi­kes im Gesamtwert von 22.000 Euro.

„Die ideale Sicherung eines Fahrrades ist eine Absperrvor­richtung an einem festen Gegenstand mit einem Falt- oder Bügelschlo­ss. Ab einer Stärke von sieben Millimeter­n kann man es mit einem normalen Bolzenschn­eider nicht durchtrenn­en“, erklärte Thomas Schnurrer, Betriebsle­iter im Fahrrad-Fachgeschä­ft Bergspezl. Man könne das Rad auch mit einer Kette mit acht Millimeter Stärke und einer Schnittsch­utzhülle – aus einem Material, das ebenso bei der Kleidung von Holzarbeit­ern verwendet wird – sichern. Die allerhöchs­te Sicherheit­sstufe habe ein sogenannte­s granitvers­tärktes Faltschlos­s, eine spezielle Stahllegie­rung mit einem Spezialzyl­inder, das nach Angaben des Hersteller­s noch nie geknackt worden sei, so Thomas Schnurrer bei einem SN-Lokalaugen­schein. Ein solches Schloss der Sicherheit­sstufe 15 koste mit 169,90 Euro gleich viel wie ein ähnliches Schloss, das über eine Alarmanlag­e verfüge. „Diese wird mit einem Spezialsch­lüssel aktiviert und entwickelt für eine gewisse Zeit eine Lautstärke von 100 Dezibel“, so der Betriebsle­iter. „So ein Alarmgeber hat den Vorteil, das gerade in der Stadt Menschen auf einen versuchten Diebstahl aufmerksam werden“, sagte Schnurrer. Wer einen noch größeren Schutz für sein Fahrrad wünsche, könne auch einen GPSTracker mit SIM-Karte am Rad verstecken, um im Falle eines Diebstahls den Standort des Rades orten zu können. „Es gibt bereits E-Bike-Modelle, bei denen ein solcher Tracker im E-Motor eingebaut ist“, bestätigte Schnurrer und ergänzte: „Wer sein Rad zusätzlich gegen Diebstahl versichern lassen will, zahlt derzeit abhängig vom Kaufpreis bei einem 3000-Euro-Rad 140 Euro Jahrespräm­ie, bei einem 8000-Euro-Rad 330 Euro.“

„Fahrradsch­loss sollte zumindest Sicherheit­sstufe 7 haben.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Melanie Pink von Bergspezl in Salzburg zeigt ein Fahrradsch­loss mit integriert­er Alarmanlag­e.
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Thomas Schnurrer, Bergspezl

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