Anif will sich vom Plastik befreien
Gemeinde motiviert Bevölkerung und Betriebe zum Mitmachen.
Als erste Gemeinde im Bundesland Salzburg will Anif „plastikfrei“werden. Die Flachgauer Gemeinde möchte mit dieser Initiative gemeinsam mit ihrer Bevölkerung und den Unternehmen einen Beitrag dazu leisten, EinwegPlastik zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Und zwar über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und rascher.
„Wir wollen auf die Betriebe zugehen, die Bewohner motivieren und vor allem im Kindergarten und in der Schule das Bewusstsein bilden“, erklärt Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner. Ihre Liste KRÜ hat im Umweltausschuss der Gemeinde den vor Kurzem einstimmig beschlossenen Antrag eingebracht. In erster Linie geht es um den Einzelhandel, einschließlich der großen Konzerne in der Lebensmittelbranche, aber zum Beispiel auch um Veranstaltungen. „Beim Maibaumaufstellen etwa haben wir schon kein Einwegplastik mehr.“In manchen Geschäften, beispielsweise in einer Bäckerei und in einer Metzgerei, gebe es keine Plastik- , sondern Papiersackerl. Der Maximarkt biete beim Obst als Alternative Papiersackerl an.
Betriebe, die sich an der Aktion beteiligen, könnten mit einem Pickerl oder Ähnlichem ausgezeichnet werden. Die Gemeinde selbst will an alle Haushalte Tragetaschen aus Stoff und Netze für Obst und Gemüse kostenlos verteilen. „Bestellt sind sie schon“, sagt die Ortschefin.
Anif versucht, andere Gemeinden in Salzburg zu ermutigen, ebenfalls den plastikfreien Weg zu gehen. Es gibt bereits Vorbilder in anderen Bundesländern, wie St. Valentin in Niederösterreich, wo übrigens ebenfalls eine Bürgermeisterin, Kerstin SuchanMayr von der SPÖ, regiert.
Ein Schwerpunkt der Anifer Initiative liegt bei den Kindern. So haben Volksschüler am Schulweg Müll gesammelt. Im Rahmen der heurigen Mobilitätswoche hatte jedes Kind ein „Drecksackerl mit Mistzangerl“aus Holz erhalten. Die Gemeinde unterstützt damit die von der Niederalmerin Renate Steinacher gegründete Initiative #estutnichtweh. Info:
„Wir wollen auf Firmen zugehen und Bürger motivieren.“