Almaz Böhm feiert in Äthiopien
Freude über Nobelpreisträger: „Ein Mann der Liebe und der Vergebung.“
SALZBURG. Almaz Böhm erlebte den Trubel um Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed in der Hauptstadt Addis Abeba hautnah mit. „Es ist mittags in den Hauptnachrichten gekommen. Das ganze Land ist außer Atem vor Freude“, sagte Böhm am Telefon.
Der Ministerpräsident sei beliebt wie kein anderer. „Er ist ein Mann, der mit Liebe und Vergebung regiert und nicht mit Gewalt. Er glaubt an den Runden Tisch, an die Diskussion. Er ist ganz anders als alle Politiker, die sie bisher hier gekannt haben.“
Es sei unglaublich, wie viel Abiy Ahmed in nur eineinhalb Jahren im Amt erreicht habe. „Er hat nicht nur Äthiopien, sondern auch den Nachbarländern den Frieden gebracht“, sagt Böhm. Sein Beitrag zur Beilegung des Grenzkonflikts mit Eritrea sei nicht hoch genug einzuschätzen. Mit seiner offenen Art erreiche der Premier die Menschen, vor allem die Jungen würden ihm zuhören und ihre Hoffnung in ihn legen. Die Stärkung der Wirtschaft und die Senkung der Jugendarbeitslosigkeit seien vorrangige Aufgaben für die nahe Zukunft. „Ich traue ihm das zu, man muss ihm aber auch Zeit geben.“
Die Verleihung des Nobelpreises könne viel Positives bewirken. „Es ist schon einmal großartig, dass Äthiopien und Afrika endlich wieder einmal in einem positiven Zusammenhang in den weltweiten Medien sind.“
Almaz Böhm ist in Äthiopien aufgewachsen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Karlheinz Böhm (verstorben 2014) leitete sie die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“, die in ihrem Herkunftsland Hilfsprojekte durchführt. Almaz Böhm lebt die meiste Zeit des Jahres in der Stadt Salzburg.