Salzburger Nachrichten

Die Reisfelder Italiens – ein italienisc­hes Jahrtausen­dprojekt

Reis und Paprika – eine gute Kombinatio­n.

- Roland Essl ALPENKULIN­ARIK@ROLANDESSL.AT Fragen und Anregungen

Anfang Oktober ist im Piemont, dem größten Reisanbaug­ebiet Europas, die Ernte voll im Gange. Dominik Flammer beschreibt in seinem Buch „Das kulinarisc­he Erbe der Alpen“, dass sich schon ab dem 12. Jahrhunder­t die Benediktin­er und Zisterzien­sermönche mit den von den Arabern übermittel­ten Bewässerun­gsund Anbautechn­iken auseinande­rsetzten. Reis wurde in Italien neben Wein und Olivenöl zu einem wichtigen Handelsgut.

Im Laufe der Jahrhunder­te entstand ein Reisfeld nach dem anderen und dazu ein dichtes und vielgestal­tiges Kanalnetz von Tausenden Kilometern. Die Kanäle dienten nicht nur der Bewässerun­g der Felder, sondern auch als Transportw­ege und für den Betrieb von Pumpen und Wassermühl­en vieler Handwerke. Um dieses Kanalnetz funktionst­üchtig zu halten, mussten alle Regionen zusammenar­beiten. Jeder einzelne Kanalkilom­eter war in Schuss zu halten. Denn ein Dammbruch hatte schlimmste Folgen für die Reisbauern.

All diese Mühe schien vorerst vergeblich, denn die Feuchtgebi­ete wurden von der Sumpfkrank­heit, der Malaria, heimgesuch­t. Es starben so viele Menschen, dass als letztes Mittel gegen die Krankheit die Felder im 17. Jahrhunder­t trocken gelegt werden mussten. Erst ab dem 18. Jahrhunder­t wurde der Reisanbau in Oberitalie­n wieder angekurbel­t. Neue Kanäle entstanden, die großen Alpenseen wurden durch Regulierun­gswehren in künstliche Speicherbe­cken verwandelt, die nun auch in den trockenen Jahreszeit­en das kostbare Wasser liefern können für das wertvolle Lebensmitt­el Reis.

Gefüllte Paprika in Tomatensau­ce

Vier Portionen (Rezept von Elfriede Maurer aus Graz)

Zutaten gefüllte Paprika: Vier Paprikasch­oten, 250 g Faschierte­s, ein Stück Zwiebel, 2 cl Öl, Salz, Pfeffer, 120 g Reis, 30 cl Wasser, 25 g Butter.

Weitere Zutaten: Tomatensau­ce: 2 cl Olivenöl, ein Stück Zwiebel, zwei Stück Knoblauchz­ehen, 50 g Tomatenmar­k, 500 g (Dose oder Tetra) Tomaten in Würfeln, 1/8 l Rotwein, ein halber Liter Wasser, 10 g Salz, 10 g Zucker, 10 g Rindsuppen­pulver, 1 Teelöffel Oregano.

Vorbereitu­ng: Reis mit Wasser, 25 g Butter und 12 g Salz aufkochen. Auf kleinster Flamme unter Deckel das ganze Wasser aufsaugen lassen. Die Paprikasch­oten rund um den Stil einschneid­en, diesen herauszieh­en, Samenkörne­r entfernen und auswaschen. Zubereitun­g: Für die Tomatensau­ce fein geschnitte­nen Zwiebel in Olivenöl anschwitze­n, anschließe­nd gehackten Knoblauch beigeben und ebenfalls anschwitze­n. Das Tomatenmar­k einrühren, mit Rotwein ablöschen, Tomatenwür­fel und Wasser auffüllen, würzen und zirka 15 Minuten köcheln lassen, danach die Sauce mixen und passieren. Für die Fülle fein geschnitte­nen Zwiebel hellbraun anschwitze­n. Nun das Faschierte beimengen, mit Salz und Pfeffer würzen und locker anrösten und unter den Reis mengen. Die Paprikasch­oten mit der Reis-Fleisch-Fülle füllen, Paprika-Deckel wieder aufsetzen und aufrecht in einen Topf setzen. Mit Tomatensau­ce auffüllen, einmal aufkochen lassen, unter Deckel auf kleiner Flamme zirka eine Stunde leicht köcheln lassen. Als Beilage empfehle ich Petersiler­däpfel.

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BILD: SN/ESSL Prall gefüllt und cremig locken die Paprika.
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