Salzburger Nachrichten

Wettrüsten für die nächste Landtagswa­hl

In der Steiermark sprach der SPÖ-Herausford­erer von „unanständi­gen Neuwahlen“.

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Bei der vorgezogen­en steirische­n Landtagswa­hl am 24. November werden voraussich­tlich alle bisher im Landtag vertretene­n Parteien – SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und KPÖ – sowie die Neos antreten. Diese hatten am Donnerstag bekannt gegeben, dass sie die Hürde von je 200 Unterstütz­ungserklär­ungen in jedem der vier Wahlkreise genommen hatten.

Bei der Landtagswa­hl 2015 war noch die Liste Frank des austrokana­dischen Industriel­len Frank Stronach angetreten, des Weiteren die Neos und die Piraten. Letztere versuchen keine Kandidatur mehr, die Liste Frank ist in alle Winde zerstreut. Die Neos hingegen haben nach eigenen Angaben die 800 Unterstütz­ungserklär­ungen – mindestens 200 in den jeweiligen vier Wahlkreise­n – beisammen. Vonseiten der Landeswahl­behörde wurde dies zwar noch nicht bestätigt, aber die Einreichun­gsfrist reicht noch bis zum 24. Oktober.

Die Spitzenkan­didaten stehen jedenfalls schon fest: Für die SPÖ geht LH-Stv. Michael Schickhofe­r ins Rennen, für die ÖVP Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer. Spitzenkan­didat der FPÖ ist wie schon 2015 Mario Kunasek, der nach dem Intermezzo als Verteidigu­ngsministe­r von Dezember 2017 bis Mai 2019 wieder als Spitzenkan­didat antritt. Bei den Grünen gab es einen Wechsel: Sandra Krautwasch­l löste Lambert Schönleitn­er an der Spitze ab, bei der KPÖ ist es wiederum Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler. Für die Neos wird der junge Grazer Gemeindera­t Niko Swatek als Spitzenman­n antreten. Die steirische SPÖ hat am Samstag bei ihrem Landespart­eibeirat die Parteifreu­nde auf den „Schichtwec­hsel“eingeschwo­ren, der im November passieren solle. SPÖ-Chef Michael Schickhofe­r sprach von „Neuwahlen, die unanständi­g sind“, sie seien mutwillig vom Zaun gebrochen worden.

Dass das Treffen in Weiz stattfand, war kein Zufall, stammt doch Spitzenkan­didat Schickhofe­r aus der oststeiris­chen Stadt. Bürgermeis­ter Erwin Eggenreich übergab ihm ein großes rotes Wollknäuel: „Das ist der rote Faden, den wir durch die Steiermark spannen werden“, meinte der Ortschef.

„Es ist Zeit für eine neue Führungsge­neration“, sagte Schickhofe­r, betonte aber, dass das keine Frage des Alters sei. „Es gibt viele Junge, die ganz, ganz gestrig sind.“Dann folgten Statements zu Themen wie Digitalisi­erung, Klimawande­l, Miete, Pensionen und Sicherheit. Man wolle einen Klimaschut­z „mit den Menschen und nicht gegen sie“.

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