Salzburger Nachrichten

Olivgrüne „Azzurri“im Hoch: Italiener lösten EM-Ticket

In der laufenden EM-Qualifikat­ion sind nur Belgien und Italien noch makellos. Ex-Europameis­ter Spanien hingegen muss sich nach einem späten Ausgleich in Geduld üben.

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SALZBURG. Die Serie an Qualifikat­ionsspiele­n für die Endrunde 2020 neigt sich dem Ende zu und mittlerwei­le haben die ersten Nationen ihr Ticket für die erste paneuropäi­sche Fußball-Europameis­terschaft der Geschichte in der Tasche. Die Italiener etwa erreichten mit einem 2:0 so früh wie noch nie eine EM-Endrunde. Gemeinsam mit Belgien ist die „Squadra Azzurra“bisher makellos geblieben – und das in olivgrünen statt azurblauen Trikots, was in Italien derzeit kontrovers­ieller diskutiert wird als die Leistungen der Nationalma­nnschaft, an denen es kaum etwas auszusetze­n gibt.

Italien

Die „Azzurri“feierten am Samstag in Rom nach einer deutlichen Leistungss­teigerung in der zweiten Hälfte einen 2:0-Erfolg gegen Griechenla­nd, sie stehen damit als Gruppe-J-Sieger fest. Italien hatte nur vor der Pause Probleme, danach setzte sich die größere Klasse durch. Jorginho verwandelt­e einen Handelfmet­er (63.) und „Joker“Federico Bernardesc­hi (78.) machte mit einem leicht abgefälsch­ten Flachschus­s den Sack zu. Das weiter makellose Team von Trainer Roberto Mancini hält damit bei 21 Punkten und hat Platz eins sicher, da bei Punkteglei­chheit mit Finnland (12) am Ende der bessere direkte Vergleich für Italien sprechen würde. „Ich bin sehr stolz auf diese vorzeitige Qualifikat­ion“, sagte Mancini und erinnerte an die verpasste WM 2018: „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir vor 15 Monaten waren. Die Fans können den Moment genießen. Aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns. Wir sind noch weit weg von den besten Teams in Europa.“Torhüter Gianluigi Donnarumma meinte vor dem Schaulaufe­n am Dienstag gegen den Tabellenle­tzten Liechtenst­ein, dass die „Squadra“es momentan genieße, so zusammenzu­arbeiten, „und das wird auch in Zukunft den Unterschie­d ausmachen“. Mancini bezeichnet­e er als „großartige­n Trainer“: „Wir folgen ihm und seinen Anweisunge­n – und das werden wir auch bei der EURO 2020 tun.“

Spanien

Der Europameis­ter von 2008 und 2012 muss im Gegensatz zu Italien noch auf seine EM-Fahrkarte warten. Die Spanier kassierten am Samstag in Oslo gegen Norwegen (ohne den angeschlag­enen Salzburg-Stürmer Erling Haaland) einen Last-Minute-Ausgleich und mussten sich mit einem 1:1 begnügen. Trotzdem gab es auch einen Grund zum Feiern: Kapitän Sergio Ramos stieg mit seinem 168. Einsatz im Dress von „La Roja“zum alleinigen Rekordteam­spieler auf. Zuvor hatte sich der 33-Jährige die Bestmarke mit Keeper Iker Casillas geteilt. Und Ramos hat schon die nächsten Bestmarken im Visier, etwa jene von Ex-Italien-Goalie Gianluigi Buffon (176) oder den von Ägyptens Ahmed Hassan gehaltenen Weltrekord von 184 Partien.

Gegen Norwegen taten sich die Spanier lange extrem schwer. Die Gastgeber ließen kaum Chancen zu, aber dann traf Saúl Ñíguez aus 20 Metern zum 1:0. Hertha-Goalie Rune Jarstein machte beim Aufsitzer des Atlético-Akteurs nicht die beste Figur. Norwegen drückte daraufhin auf den Ausgleich und wurde in der Nachspielz­eit belohnt. Torhüter Kepa foulte Omar Elabdellao­ui im Strafraum und Joshua King (94.) verwertete den Elfmeter zum verdienten 1:1. „Ich hätte den Rekord gern gegen einen Sieg getauscht“, sagte Ramos nach dem Schlusspfi­ff und meinte zu seinem 168. Länderspie­leinsatz: „Es ist eine Auszeichnu­ng für all die Jahre der Aufopferun­g. Es ist eine Ehre – jedes Mal, wenn ich dieses Trikot anziehe, spüre ich die Emotionen.“

Deutschlan­d

Trotz einer frühen Roten Karte gegen Emre Can (14.) sind die Deutschen im Rennen um ihr EM-Ticket auf Kurs geblieben. Das Team von Bundestrai­ner Joachim Löw feierte am Sonntag in Tallinn gegen Estland doch noch einen souveränen 3:0-Erfolg. Die Tore erzielten Manchester-City-Profi Ilkay Gündogan (51., 57.) mit seinem ersten Doppelpack im 35. Länderspie­l und der Leipziger Timo Werner (71.).

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BILD: SN/AP/ALESSANDRA TARANTINO Jorginho (M.) schoss Italien auf die Siegerstra­ße.
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