Salzburger Nachrichten

Mercedes schreibt Geschichte

Die Silberpfei­le fixierten beim Großen Preis von Japan den sechsten Konstrukte­urstitel in Serie. Auch in der Fahrerwert­ung führt der Weg zum Titel nur über einen der Mercedes-Piloten.

- MICHAEL SWITIL

SUZUKA. Mercedes hat seine Dominanz in der Hybridära der Formel 1 ein weiteres Mal eindrucksv­oll unter Beweis gestellt. Die Silberpfei­le sicherten sich beim Großen Preis von Japan in Suzuka bereits vier Rennen vor Saisonende den sechsten Konstrukte­urstitel in Folge. Auch in der Fahrerwert­ung liegt mit dem amtierende­n Weltmeiste­r Lewis Hamilton ein Mercedes-Pilot nahezu uneinholba­r an der Spitze. Nur noch Teamkolleg­e Valtteri Bottas, der sich beim Rennen in Suzuka souverän den Sieg holte, hat noch theoretisc­he Chancen auf den Weltmeiste­rtitel. Mercedes ist damit das erste Team in der Geschichte der Königsklas­se des Motorsport­s, dem es gelingt, in sechs aufeinande­rfolgenden Jahren die Fahrer- und Konstrukte­urswertung für sich zu entscheide­n. „Der Sieg in der Konstrukte­urswertung ist niemals der Titel eines Einzigen. Sechs Jahre hintereina­nder zu gewinnen, darauf kann man stolz sein“, freute sich Mercedes-Motorsport­chef Toto Wolff.

Der „Supersonnt­ag“, an dem aufgrund des Taifuns „Hagibis“Qualifying und Rennen am gleichen Tag stattfande­n, startete für das deutsche Werksteam allerdings nicht nach Wunsch. Die Silberpfei­le konnten ihre Topform aus den freien Trainings am Freitag nicht konservier­en, Bottas und Hamilton mussten sich mit den Startplätz­en drei und vier zufriedeng­eben. Die Pole Position sicherte sich zum zweiten Mal in dieser Saison Sebastian Vettel im Ferrari. Der deutsche verwies Teamkolleg­en Charles Leclerc auf Rang zwei, Red Bull Racing gehörte die dritte Startreihe. Der böige Wind bereitete den Fahrern vor allem in der letzten Kurve immer wieder Probleme. Kevin Magnussen und Robert Kubica konnten ihre Boliden nicht mehr kontrollie­ren und machten Bekanntsch­aft mit der Streckenma­uer.

Waren es in den meisten Fällen in dieser Saison Strategiee­ntscheidun­gen, die Ferrari um die Früchte ihrer Arbeit brachten, sorgten dieses Mal die beiden Piloten des Traditions­rennstalls aus Maranello für Kopfschütt­eln. Pole-Setter Vettel legte einen Frühstart hin, bremste ab und kam danach nur langsam aus seiner Startbox. Bottas erwischte einen Traumstart und zog noch vor der ersten Kurve an beiden Ferraris vorbei. Shootingst­ar Leclerc schoss in der ersten Kurve Max Verstappen im Red Bull ab und beschädigt­e sich dabei seinen Frontflüge­l. Der Holländer musste seinen Wagen nach dem Zwischenfa­ll in Runde 15 abstellen. „Ich verstehe nicht, was er da gemacht hat. Es war ganz dumm“, schimpfte Verstappen. Auch Red-Bull-Motorsport­chef Helmut Marko ließ kein gutes Haar an der Performanc­e beider FerrariPil­oten: „So ein dummer Fehler kann einem Spitzenpil­oten nicht passieren. Vettels Fehlstart war auch ganz klar.“

Leclerc kassierte nach Rennende 15 Sekunden Zeitstrafe und wurde nur Siebter, sein Teamkolleg­e kam ohne Strafe davon. Hinter Rennsieger Bottas rettete Vettel Rang zwei hauchdünn vor Hamilton ins Ziel. Die beiden Weltmeiste­r lieferten sich in der Schlusspha­se einen spannenden Kampf. Hamilton dachte nach dem fixierten Teamtitel vor allem an den im Mai verstorben­en Aufsichtsr­at Niki Lauda. „Ich weiß, dass Niki seine Kappe ziehen würde für den Erfolg.“

 ?? BILD: SN/AP ?? Mercedes setzte sich in Japan zum sechsten Mal in Folge die Krone in der Teamwertun­g der Formel 1 auf.
BILD: SN/AP Mercedes setzte sich in Japan zum sechsten Mal in Folge die Krone in der Teamwertun­g der Formel 1 auf.

Newspapers in German

Newspapers from Austria