Feuer vernichtete altes Bauernhaus
Teile des Greischbergerhofs in Neumarkt brannten in der Nacht auf Sonntag aus. 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Kurz nach 23 Uhr wurden Samstagnacht die Feuerwehren von Neumarkt, Straßwalchen, Köstendorf und Eugendorf zu einem Großbrand im Ortsteil Pfongau gerufen. Binnen kurzer Zeit standen Stall und Dachstuhl des angebauten Wohnhauses in Vollbrand. 150 Feuerwehrleute verhinderten Schlimmeres. Sie brachten im Stall untergebrachte Schweine in Sicherheit und verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude. In einem zum Hof dazugehörenden Haus – die betroffene Familie betreibt auch ein Gasthaus – wurde gerade eine Hochzeit gefeiert. Für die Helfer eine zusätzliche Herausforderung, denn „somit waren viele Leute unmittelbar am Einsatzort“, schilderte Ortsfeuerwehrkommandant Herbert Maderegger.
Sonntagmittag qualmte es noch immer von Weitem sichtbar aus der Brandruine im Neumarkter Ortsteil Pfongau. Hier war in der Nacht zuvor kurz nach 23 Uhr ein Feuer im Wirtschaftsgebäude des Greischbergerhofs ausgebrochen. Der Stall, in dem Heu gelagert war, und der Dachstuhl des angebauten Wohnhauses gingen in kurzer Zeit in Flammen auf. „Es hat gekracht und gescheppert, als ob es ein Feuerwerk wäre“, schilderte ein gegenüber wohnender Nachbar. Beim Blick aus dem Fenster habe er gesehen, dass es brennt. Die Funken seien Dutzende Meter hoch geflogen.
Der Hof gehört der Familie des Obmanns des Neumarkter Tourismusverbands, Anton Greischberger. „Es ist eine Katastrophe für mich, für uns alle“, sagt sein gleichnamiger Sohn. „Das Bauernhaus war unser Herzstück.“Nun müsse es wegen der schweren Schäden abgerissen werden. Der Senior hat den Hof zu einem Tourismusbetrieb ausgebaut, wie er erzählt. In der Nacht auf Sonntag sei noch eine Hochzeit gefeiert worden, als er von einem Gast erfahren habe, dass die angrenzenden Gebäude in Brand geraten waren.
„Ich habe immer Angst gehabt um das Wirtshaus, das aus Holz ist“, sagt Greischberger senior. Dass im Stall ein Feuer ausgebrochen ist, kann er sich nicht erklären. „Ich kenne meinen Hof. Das Heu ist es nicht gewesen, der Strom auch nicht.“Und der Heukran sei seit gut zwei Wochen nicht mehr in Gebrauch gewesen. Brandermittler des Landeskriminalamts untersuchten die Ruine und dokumentierten das Ausmaß des Schadens mit einer Drohne. „Ich bin neugierig, hoffentlich finden sie etwas heraus“, sagte der betroffene Landwirt.
Der Brandsachverständige Walter Kittl suchte im Auftrag der Staatsanwaltschaft nach Spuren, die auf die Ursache hindeuten könnten. „Es wird in alle Richtungen ermittelt, einschließlich Brandlegung.“Brandmittelspürhunde seien aber zumindest vorerst nicht zum Einsatz gekommen. „Dafür haben wir derzeit keinen Anlass“, sagte der Sachverständige.
Er gehe davon aus, dass das Feuer im westlichen Bereich der Tenne ausgebrochen sei. Das hätten Augenzeugen berichtet. Die Ermittlungen gehen im Ausschlussverfahren voran. „Es werden alle möglichen Zündquellen untersucht“, sagte Kittl. Die Höhe des Sachschadens war am Sonntag laut Polizei noch nicht bekannt.
Die Feuerwehren haben jedenfalls Schlimmeres verhindert. „Beim Eintreffen sind das Wirtschaftsgebäude und das Wohngebäude im Dachstuhlbereich im Vollbrand gestanden“, sagte der Neumarkter Ortsfeuerwehrkommandant Herbert Maderegger. Verstärkung kam von den freiwilligen Feuerwehren aus Straßwalchen, Köstendorf und Eugendorf. Bis zu 150 Feuerwehrleute standen in der Nacht auf Sonntag im Einsatz. Mit dem Großeinsatz sei es gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern. „Tiere und Menschen waren nicht in Gefahr“, sagte Maderegger. Im Wohnhaus hätten sich keine Personen aufgehalten, im Stall seien elf Schweine untergebracht gewesen. „Die haben wir geborgen und in Sicherheit gebracht.“
Mehr als zwölf Stunden nach Ausbruch des Brands waren Maderegger und seine Kameraden noch immer an Ort und Stelle. Sie mussten Nachlöscharbeiten durchführen. Denn im Heu loderten noch immer Glutnester. „Brand aus“, hieß es erst im Laufe des Tages.
„Dramatisch und tragisch“, nannte Neumarkts Bürgermeister Adi Rieger das Ausmaß der Zerstörung. Er hatte sich am Sonntagnachmittag ein Bild vom Greischbergerhof gemacht und sich bei den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz bedankt. „Das Wichtigste ist, dass niemand zu Schaden gekommen ist.“
„Hoffentlich finden die Brandermittler etwas heraus.“Anton Greischberger, Betroffener