Musizieren mit Gspür
Beim traditionsreichen Amselsingen in Bischofshofen trafen sich ausgewählte Sänger und Musikanten aus dem alpenländischen Raum.
„Vielseitig und vielsaitig“– unter diesem Motto stand das diesjährige Amselsingen in Bischofshofen, die traditionsreichste Volksmusikveranstaltung des Landes: „Vielseitigkeit ist in der Volksmusik geradezu ein Markenzeichen“, erklärt Klaus Vinatzer, „und vielsaitig ist so manches Instrument in dieser Musikgattung, von der Zither über die Gitarre bis hin zu Harfe und Hackbrett.“Der MusikumDirektor trifft zusammen mit der Pädagogin und Chorleiterin Martina Mayr sowie Moderatorin Caroline Koller alljährlich die Auswahl für die Sänger- und Musikanten beim Amselsingen.
Der Chor kam dieses Mal mit dem Singkreis Gaishorn unter der Leitung von Brigitte Wagner aus der Steiermark. „Es ist faszinierend, wie die musikalische und menschliche Harmonie dieses Chores in seinen Liedern mitschwingt und berührt“, begründet Martina Mayr ihre Wahl. Wie sehr Singen und Musizieren das Leben prägen kann, beweist die Geschwistermusi Gruchmann aus Hallwang: Von den Eltern stets dazu begeistert, beschäftigen sich inzwischen alle fünf beruflich oder über ihre Ausbildung mit Musik. Und die Volksmusik hat dabei einen hohen Stellenwert. Jakob Gruchmann, Professor an der Universität in Klagenfurt: „Auswendig, ohne Noten, einfach mit dem inneren Gespür Volksmusik zu spielen, das ist die beste Basis, die man sich vorstellen kann, um mit einem Instrument etwa klassische Musik zu spielen.“Im Alter von zehn Jahren hatte der erfolgreiche Komponist bereits ein Stück für die Hallwanger Blasmusik geschrieben.
Musizieren mit den engsten Menschen um sich, das trifft auch auf die Familienmusik Huber aus Luttach im Südtiroler Ahrntal zu. Das Trio KostnerStrasser ist mit seinen Hackbrettern weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt geworden und begeistert zudem mit seinem Gesang.
Temperamentvoll und unverwechselbar präsentierte sich die Wüdara Musi, eine frisch-jugendliche Formation, die ihre Freude am Musizieren nicht verstecken kann. „Ja, wir haben uns tatsächlich zusammengewildert“, versichert ihr Sprecher Bernhard Holl, „unsere Mitglieder kommen aus der Steiermark, Kärnten, dem Burgenland, aus Ober- und Niederösterreich, aus Salzburg und Südtirol“. 14 Musikanten umfasst die Wüdara Musi, sechs davon treten jeweils auf. „Wer grad Zeit hat“, lacht Bernhard Holl.
Ein Heimspiel hatte in Bischofshofen die Hochwies Klarinettenmusi, sechs vielseitige Musiker aus Salzburg, die sich durch ihr Zusammenspiel auszeichnen. Mit dem Auftritt der EckbankZithermusi aus dem bayerischen Tegernsee gab es noch eine Überraschung. „Volksmusik und Volkslied sind besonders etwas für Herz und Seele“, betonte Karoline Koller, die das Publikum bereits auf 2020 aufmerksam machte: Da gibt es das Bischofshofener Amselsingen dann zum 60. Mal.
„Volksmusik und Volkslied sind etwas für Herz und Seele.“