Der Sonntag soll arbeitsfrei bleiben
Allianz der Zivilgesellschaft will Ausdehnung der Arbeitszeit verhindern.
Ein Jahr nach Einführung des 12-Stunden-Tags sieht die Allianz für den freien Sonntag „massive Verschlechterungen für Arbeitnehmer/-innen“und befürchtet eine „Aufweichung der Wochenendruhe“. Die nächste Regierung solle den freien Sonntag anerkennen und Änderungen des Arbeitszeitv er längerungs gesetzes zurücknehmen.
Die Sonntagsöffnung sei ein „reines Minderheiten programm mit vielen Nachteilen für die breite Masse und wenigen Vorteilen für eine kleine Gruppe“, sagte Barbar aT eiber,Bun des vorsitzende der GPA-djp, am Montag. Auch die Arbeiterkammer ist gegen die Sonntagsöffnung, Präsidentin Renate Anderl fordert „eine seriöse Diskussion über Arbeitszeitverkürzung“. Für Matthias Geist, evangelischer Superintendent für Wien, ist der freie Sonntag ein „Profit für die Gesellschaft“. Auch die katholische Kirche lehnte eine Ausdehnung der Sonntagsarbeit „vehement“ab.
Knapp sechs von zehn Österreichern seien nicht bereit, am Sonntag regelmäßig zu arbeiten, ergab eine von der Sonntagsallianz kürzlich in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts Integral. Vor allem Frauen mit Kindern (67 Prozent) und Menschen im Alter von 30 bis 49 (65 Prozent) wollten nicht auf den freien Sonntag verzichten.
Der freie Sonntag sei auch für ehrenamtliches Engagement wichtig, sagt Philipp Kuhlmann, der gewerkschaftliche Sprecher der Sonntagsallianz. Eine Kampagne mit dem Slogan „Der Sonntag gehört mir!“soll Bewusstsein schaffen und eine Debatte anregen.