An zwei Projekten im Flachgau scheiden sich die Geister
Seit dem Frühjahr ist klar, dass die geplante Baurestmassenaufbereitungsanlage in Eugendorf-Reitberg nicht für raumverträglich erachtet wird. Zumindest nicht, wenn es nach den Experten der Raumplanungsabteilung des Landes geht. Nun hat der Projektbetreiber Josef Mayrhofer vom gleichnamigen Erdbau-, Abbruchund Transportunternehmen mit Sitz in Neumarkt ein Gegengutachten in Auftrag gegeben, das seit Kurzem dem Land vorliegt. Über den Inhalt will er nichts sagen.
Seit der ersten Verhandlung für diese Anlage sind gut eineinhalb Jahre vergangen. Mit einer Entscheidung sei heuer nicht mehr zu rechnen, meint die Salzburger Rechtsanwältin Sonja Moser, die die Gemeinde Eugendorf in der Sache vertritt.
So wie auch bei einem weiteren Projekt Mayrhofers in der Nachbargemeinde Henndorf. Auch dort vertritt Moser die Interessen der Gemeinde. In der Siedlung Lichtentannstraße plant der Flachgauer Unternehmer eine Erdaushubdeponie auf insgesamt 4,7 Hektar Fläche landwirtschaftlichem Grund. Insgesamt 350.000 Kubikmeter Erde sollen dort innerhalb von 15 Jahren gelagert werden. Die SN haben darüber berichtet, auch über die Proteste der Anrainer, die verstärkt Lkw-Verkehr durch ihre Siedlung fürchten.
Anrainer Stefan Reitter: „Wir wehren uns vehement gegen dieses Projekt.“Erst vor einem Jahr sei das Betonwerk von dort abgesiedelt worden. „Wir brauchen jetzt nicht die nächste Belastung durch diese Deponie.“
Auch in der Gemeinde hält sich die Begeisterung darüber in Grenzen. Bürgermeister Rupert Eder (ÖVP): „Das ist einfach nicht der richtige Standort für so was.“In unmittelbarer Nähe sei ein Baulandsicherungsmodell für 25 Wohnhäuser geplant. „Das brauchen wir für unsere jungen Leute.“Mayrhofer hofft dennoch auf ein Umdenken: „Mir ist klar, dass die Siedlung in Henndorf einiges hat aushalten müssen in den letzten Jahrzehnten.“Die Auswirkungen der Deponie seien mit jener eines Betonwerks aber nicht zu vergleichen. „Und wenn in Salzburg gar nichts mehr geht, kommt die Wirtschaft irgendwann zum Stehen.“