Am Ende gewinnen Assad und Russland
Der Krieg der Türkei in Syrien ist Thema vieler Kommentare. „Die Ereignisse in Nordsyrien mischen die Karten weit über die kurdischen Gebiete hinaus neu. Nach neun Jahren Krieg bestätigen sie den bitteren Sieg des syrischen Präsidenten Baschar alAssad. Mit rund 500.000 Toten und sechs Millionen Vertriebenen steht er kurz davor, die Kontrolle über das gesamte Land zu übernehmen. Mit ihm triumphiert der russische Präsident Wladimir Putin. Vier Jahre nachdem er das syrische Regime vor der Niederlage bewahrt hat, ist er nach wie vor der einzige Regionalpate, der in der Lage ist, die expansionistischen Ambitionen des Irans und der Türkei zu kontrollieren.“Le Figaro, Paris „Die EU hat sich in der Flüchtlingskrise in eine Position der Abhängigkeit manövriert. Wenn Brüssel bellt, droht Erdoğan mit Öffnung der Schleusen für Migranten. Dieser Machtpolitiker nutzt die Uneinigkeit der EU gnadenlos aus.“De Telegraaf, Amsterdam „Europa windet sich, während es nach einer Position sucht, die die Türkei zufriedenstellt und zugleich für ein reines Gewissen sorgt. Die Forderung nach einer sofortigen Einstellung der Kämpfe wird kaum erfüllt werden. Dennoch sollte die EU, während sie sich für ein begrenztes Waffenembargo erwärmt, die wichtige Position Ankaras bedenken. Einem NATO-Verbündeten Waffen zu verweigern dürfte ihn zu einer noch engeren Beziehung mit Moskau drängen.“The Times, London „Die türkische Militärintervention in Nordsyrien läuft erst seit ein paar Tagen, doch die öffentliche Meinung im Westen erlebt einen Schock nach dem anderen. Ermöglicht wurde die Militäroperation erst durch Donald Trump, der die syrischen Kurden verriet. In ihrer Verzweiflung bitten die Kurden ausgerechnet Präsident Assad um Hilfe. Es ist dazu gekommen, dass der größte Verbrecher der Gegenwart ,unsere Kurden‘ verteidigen soll gegen die Armee der Türkei, die wie wir Mitglied der NATO ist.“